. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen ob „Christen“ oder „Atheisten“ –was auch immer ihre eigene damalige Stellung im Leben und ihr diesbezügliches damaliges Handeln in dieser Stellung war und bestimmte– jetzt Verantwortung übernehmen und Hilfsbereitschaft zeigen würden.
. Vorweihnachtliche Kommunikation adressiert wie folgt:
. Adressiert, unter anderen, an: Interessenten-in-Unterfranken[a]unterfranken.de klaus.wichler[a]frankenland-reisen.de kontakt[a]frankenland-reisen.de info[a]frankenland-reisen.de touristic[a]frankenland-reisen.de
Zitat. Weil ich nicht weiß ob Sie diese Mail vor zwei Wochen schon auch wirklich erhalten haben und zur Kenntnis genommen haben, schicke ich sie heute noch einmal (heutiges Datum: Sonntag, 6. Dezember 2020). .
. [ Datum des Originals dieser Mail: Australien, Freitag, 20. November 2020 ]
Zitat. Hello Mr. Wichler junior,
Subject:Ich habe kürzlich jemanden gefunden, der in 1955 als „freier Lohnarbeiter“ im Basaltsteinbruch in Voccawind gearbeitet hat – Ihr Vater Richard Wichler; so zu entnehmen u.a. der regionalen Zeitung vom 09.10.2014 | aktualisiert: 23.12.2015, um 12:12 Uhr.
Subject:Ich habe seit Mittwoch, 4. Dezember 2019schon viel über denBasaltsteinbruch und dem ihm angeschlossenen bundesrepublikanischen Arbeitserziehungslager auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach in den unterfränkischen Haßbergen, Bayern–dort betrieben ununterbrochen von der Evangelischen Kirche / Diakonie / Inneren Mission von 1948 bis 1979– im Internet zusammengetragen: in bisher 49 individuellen Beiträgen zu diesem Thema, in meinem schon seit dem 29.05.2013 bestehendenEHEMALIGE-HEIMKINDER-TATSACHEN.COM-Forum…
Subject: … unter der Themenüberschrift: »Noch so eine ev. Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch« bzw. »Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter«
All das diesbezüglich von mir im Internet Zusammengetragene steht jedem uneingeschränkt frei zur Verfügung!
[color=#FFFFFF]. Hello Mr. Wichler junior,
Ich habe kürzlich jemanden gefunden,[/color] der in 1955 als Minderjähriger(19 Jahre alt), aus dem Osten (aus Thüringen) kommendim Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach als „freier Lohnarbeiter“ arbeitete.
Heute ist er seit vielen Jahrzehnten schon Geschäftsinhaber von …… ( sein Reisebüro hat er seither an seinen Sohn Klaus Wichler abgegeben )
. Frankenland-Reisen Richard Wichler-Paketreise-Veranstalter-Omnibusunternehmen
Burgpreppach (bra) Vor 70 Jahren in Hümpfershausen bei Meiningen geboren [Meiningen ist eine Kreisstadt im fränkisch geprägten Süden Thüringens], hat Richard Wichler heute sein Domizil in der Marktgemeinde Burgpreppach [Burgpreppach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Haßberge], ist durch sein Busunternehmen undsein politisches Engagement bekannt, beliebt und fest verwurzelt. QUELLE:https://www.mainpost.de/datum.=16-02-2006/
Als der Jubilar am 17. Februar 1936 als jüngstes der sechs Kinder von Emma und Gustav Wichler zur Welt kam, konnte freilich noch keiner ahnen, dass er als junger Mann in den Westen übersiedeln würde. Zunächst arbeitete er nach der Schulzeit im landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern [inThüringen], bevor er 1955 seinem Bruder Karl nach Leuzendorf folgte [Leuzendorf ist ein Gemeindeteil von Burgpreppach im Landkreis Haßberge in Unterfranken,Bayern], was damals noch problemlos möglich war, wie der Jubilar erzählt.Der damals 19-Jährigeentschied sich, im Westen zu bleiben undfand im Steinbruch in Voccawind eine Anstellung[obwohl er ja im Westen mit 19 noch minderjährig war / garnicht mal volljährig war. Im Osten war man seit dem 22.05.1950 volljährig mit der Vollendung des 18. Lebensjahrs. Im Westen war man bis 01.01.1975 erst volljährig wenn man das 21. Lebensjahr erreichte.]. Gleich sein erstes Erspartes investierte Richard Wichler in einen Lkw-Führerschein – sein Ziel war damals schon die Selbständigkeit. QUELLE:https://www.mainpost.de/regional/hassberge/ein-florierendes-reise-unternehmen-aufgebaut-art-3438273. .
. Für alle die es interessiert.
Ich nutze dasEHEMALIGE-HEIMKINDER-TATSACHEN.COM-Forum, sowie jedes andere Forum und jede Social Network Site wo ich mich betätige, ausschließlich zu Bildungs- und Lehrzwecken aller dort Anwesenden über die DIE SCHMERZHAFTE NACHKRIEGSDEUTSCHE GESCHICHTE DER ʹKINDER UND JUGENDHILFEʹ (jahrzehntelang noch „JUGENDWOHLFAHRT“ genannt); und alle Beiträge, die ich jeweilig wo auch immer diesbezüglich tätige und zur Diskussion stelle und jedwede Diskussion an der ich mich beteilige oder die ich versuche anzukurbeln, dienen ausschließlich diesem Bildungs- und Lehrzweck; und ich habe nicht vor irgend etwas daran zu ändern.
Ich betreibe nirgens Werbung und beziehe nicht den geringsten finanziellen Gewinn aus dieser meiner Aufklärungsarbeit/Bildungsarbeit mit der ich jetzt schon, ununterbrochen, siebzehn und einhalb Jahre lang beschäftigt bin: innerhalb meinen eigenen beschränkten persönlichen Möglichkeiten, Wissen und Können (auch meinem nicht so voll ausgeprägten deutschsprachlichen Können).
Meine Arbeit und wie ich sie ausführe ist überall hochgeschätzt, aber natürlich nicht von jedem, insbesondere nicht von denjenigen die etwas zu verbergen, zu verschweigen und zu verschleiern haben. Gegen Drohungen von Letzteren, und denjenigen die sich mit ihnen verbunden fühlen, jedoch bin ich völlig immun.
All denjenigen die mir nicht feindselig gegenüber stehen grüße ich ganz herzlich aus dem Exil in Australien
Martin MITCHELL (Ehemaliges Heimkind, Jg. 1946) (ansässig in Australien seit dem 24.03.1964) (seither unabhängig und frei - free as a bird) .
Am 22. Oktober 2020 richteten wir eine Anfrage an dieDiakonie Bamberg, bzw. dessen Leiter Dr. Norbert Kern.
Wir baten ihn höflich um Hilfe bei der Beantwortung einiger Fragen bezüglich des ehemaligen Erziehungsheim „Voccawind“
[ EINE BEIGEFÜGTE LANDKARTE woraufVoccawindundMaroldsweissachmarkiert sind ]
1948 errichtete dieInnere Missiondas Erziehungsheim auf dem Zeilberg, das 1954 erweitert wurde und bis in die 1970er Jahre bestand. Es hatte etwa 50 Plätze für Jugendliche ab 14 Jahren. Diese mussten unter anderem imBasaltsteinbrucharbeiten.
Warum die Anfrage an dieDiakonie Bamberg?
DieInnere Missionund das nach 1945 gegründete „Hilfswerk der Evangelische Kirche Deutschland“ schlossen sich ab 1957 in landeskirchlichen Werken zusammen. Diese waren also alsVorläufer der heutigen Diakonischen Werkefür „Voccawind“ verantwortlich. 1975 wurden sie imDiakonischen Werk der EKDvereint.
[ Der diesbezügliche eingeschriebene Brief an dieDiakonie/EKDist hier zu finden :
Zitat. Absender: VEH e.V. Hans A. Kloos, Nerotal 2, 65193 Wiesbaden
Kontakt: Verein ehemaliger Heimkinder e. V. Schatzmeister Hans A. Kloos Nerotal 2 Tel.: 06115319051 E-Mail:h.a.kloos[a]veh-ev.eu .
. Empfänger: Diakonisches Werk Bamberg-Forchheim e.V. Dr. Norbert Kern Heinrichsdamm 46 96047 Bamberg
. Datum: 22.10.2020
. Subject: Ehemaliges Erziehungsheim Voccawind
Sehr geehrter Herr Dr. Kern
Im Rahmen unserer Recherchen und Aufarbeitung zur Geschichte der deutschen Heime wurde der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. aufmerksam auf das Heim Voccawind.
Der vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages empfohlene "Runde Tisch Heimerziehung" wurde 2009 mit der Zielsetzung die Geschehnisse der Heimerziehung im westlichen Nachkriegsdeutschland unter den damaligen rechtlichen, pädagogischen und sozialen Bedingungen aufzuarbeiten. Notwendigerweise setzt dies voraus, dass Informationen an die mit der Aufarbeitung befassten Betroffenen und Wissenschaftler auch anhand konkreter Unterlagen übermittelt werden.
Wir wenden uns daher mit folgenden Fragen an Sie in der Hoffnung, dass Sie uns bei der Beantwortung behilflich sein können. Wir möchten betonen, dass wir nicht an einer individuellen Akteneinsicht und/oder der Übermittlung individueller Daten interessiert sind, sondern dass es uns um die allgemeine Situation der Kinder und Jugendlichen im ehemaligen Heim Voccawind geht. Uns interessieren in erster Linie die Jahre 1949 - 1975.
Die Einrichtung allgemein: 1. Wer waren die Eigentümer des Basaltsteinbruchs, in dem die Jugendlichen zum Einsatz kamen? 2. Wer waren evtl. die Pächter des Steinbruchs? 3. Seit wann genau existierte die "Einrichtung für Jungen" in Voccawind? 4. Wann wurde die Einrichtung geschlossen? 5. Mit welcher Begründung wurde das Heim geschlossen und wer veranlasste die Schließung?
Die "Zöglinge" 6. Wie viele Jungen haben die Erziehungseinrichtung im gesamten Zeitraum durchlaufen? 7. Wie lang war der durchschnittliche Aufenthalt der Jungen in Voccawind? 8. In welchem Alter waren die Jungen? 9. Standen besonders ausgebildete Erzieher zur Verfügung? 10. Gab es Wachpersonal?
Arbeit/Arbeitsunfälle/Lohn 11. Wie viele Stunden mussten die Jungen täglich bzw. wöchentlich arbeiten? 12. Welche Arbeiten mussten sie verrichten? 13. Gab es gravierende Arbeitsunfälle, von denen Heimzögliche betroffen waren? 14. Wie hoch war ihr Wochenlohn und wurde dieser direkt ausbezahlt oder ging es auf ein Sparbuch oder dergleichen? 15. Falls für die Jungen gespart wurde, wie hoch war das durchschnittliche Sparaufkommen bei Entlassung?
Freizeit/Schule/Ferien/Urlaub/Besuche 16. Wie verbrachten die Jungen ihre Freizeit? Gab es Freizeitangebote wie z.B. Sport, Kultur, kreatives Arbeiten? 17. Wurden den Jungen ein Schulbesuch/Schulabschluss/Weiterbildung/Ausbildung ermöglicht? 18. Kamen die Jugen in den Genuss eines regelmäßingen Urlaubs? 19. Konnten sie regelmäßig Familienbesuche tätigen, bzw. Familienangehörige empfangen?
Tagesablauf 20. Wie sah ein normaler Tageablauf an Werktagen aus? 21. Wie sah ein Tagesablauf an Sonn- und Feiertagen aus?
Reguläre Arbeitskräfte 22. Gab es im fraglichen Zeitraum regulär angestellte Arbeitskräfte? 23. Um einen Vergleich zu haben: Wie viel Wochenstunden arbeiteten diese und wie hoch war ihr Wochenlohn?
Ihrer Antwort blicken wir mit großem Interesse entgegen und bedanken uns im voraus um Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen
Heidi Dettinger
Heidi Dettinger Sozialwissenschaftlerin .
Unsere Anfrage blieb leider unbeantwortet. Hätten wir (in weiser Voraussicht) den Brief nicht als Einschreiben abgeschickt, müssten wir uns wohl wundern, ob er den Empfänger je erreicht hat.
Da der Empfänger jedoch alle Regeln der Höflichkeit außer Acht ließ, haben wir uns nun entschlossen, das Schreiben an dieser Stelle zu veröffentlichen und gleichzeitig nachzufragen, woran dieser Mangel an höflichen Gepflogenheiten wohl liegen mag.
Wir fragen uns: – Ist die Diakonie Bamberg nicht an ihrer Vergangenheit interessiert? – Geht ihr das Schicksal der ehemaligen Heimkinder sonst wo vorbei? – Oder gibt es eher doch etwas zu verbergen? .
Seit 1. April [2020] hat dasDiakonische Werk Bamberg-Forchheimeinen neuen Vorstandsvorsitzenden: Mit Dr. Norbert Kern leitet ein Mann der Praxis das Werk, das rund 750 Mitarbeitende von Bamberg und Forchheim über Ebern und Aschbach bis nach Gräfenberg zählt.
[ „Foto: FOTO Privat | Dr. Norbert Kern leitet seit 1. April dasDiakonische Werk Bamberg-Forchheim.“ ]
Der Diplom-Pädagoge entschied sich früh dafür, im sozialen Bereich arbeiten zu wollen, berichtetdas Diakonische Werkin einer Pressemitteilung. Vor und nach dem Zivildienst sammelte er erste Erfahrungen in der offenen Kinder- und Jugendhilfe; nach dem Studium war er geschäftsführender Heimleiter einer stationären Einrichtung für geistig und psychisch behinderte Menschen in Olpe, wechselte dann in den Bereich der Altenhilfe und leitete ein Seniorenheim in Pforzheim. Zuletzt war Kern vier Jahre Geschäftsführer des Epilepsiezentrums in Kork und dort verantwortlich für die Wohnangebote für geistig behinderte und ältere, pflegebedürftige Menschen.
Diese Aufgabenfelder begegnen dem neuen Vorstandsvorsitzenden auch imDiakonischen Werk Bamberg-Forchheim, das Kinder und Jugendliche, psychisch behinderte, pflegebedürftige sowie ältere Menschen und Menschen in Notlagen begleitet und unterstützt. „Dieses vielfältige Angebot jetzt unter einem Dach mit zu verantworten, ist eine spannende Herausforderung“, so Kern.
In seiner neuen Funktion möchte der 45-Jährige Menschen für Soziales und Diakonisches begeistern. „Wie können wir es schaffen, bereits im Kinder- und Jugendalter ein Bewusstsein für gesellschaftliches Engagement zu wecken“, ist eines seiner Themen. In der Altenhilfe ist es ihm wichtig, vorhandene Ressourcen effektiv zusammenzuführen, nicht umsonst hat Kern über „Qualitätsentwicklung in der stationären Altenhilfe“ promoviert.
Auch auf sozialpolitischer Ebene möchte sich der dreifache Vater engagieren, um gute Rahmenbedingungen für soziale Belange schaffen zu können. .
. Diakonisches Werk Bamberg-Forchheim e.V.--- „Der Stiftungsbeirat“ Die „Spitze“ und was sie bewegt erklärt von der „Spitze“ persönlich: DIE GEWÄHLTEN MITGLIEDER: Vorstandsvorsitzender:Dr. Norbert Kern, Vorstand:Karl-Heinz Seib, Die gewählten Mitglieder des Verwaltungsrats:Dekan Hans-Martin Lechner und Günter Kraus @https://www.dwbf.de/spenden/stiftung/stiftungsbeirat/( Datum ( ? ) – Wann diese Seite erstellt wurde ist nicht bekannt ).
DieDiakonie Bamberg-Forchheimfeiert Jubiläum. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden[Dr. Norbert Kern].
[ FOTO: „eine Abbildung / ein Passfoto des Herrn Dr. Norbert Kern in übermäßiger Größe“ (ungefähr 320cm x 58cm) ]
Am 13. April 1948 wurde dieInnere Mission Bambergmit Satzungseintrag gegründet. Daraus wurde dieDiakonie Bamberg-Forchheim, als es am 1. Januar 1999 zur Verschmelzung mit demDiakonieverband im Landkreis Forchheimkam. Aktuell hat der Verband 1200 hauptamtliche Mitarbeiter, 100 Auszubildende und 450 Ehrenamtliche in rund 40 Einrichtungen und Projekten in den Regionen Bamberg, Forchheim und Haßberge.
Nun feiert dieDiakonieihr 70-jähriges Bestehen unter anderem mit einem Festgottesdienst am kommenden Sonntag, 15. Juli, um 10 Uhr in der Stephanskirche mit dem Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm. Im Interview erklärt der Vorstandsvorsitzende Norbert Kern, wie dieDiakonie Bamberg-Forchheimihren 70. Geburtstag begeht.
70 Jahre - was wird bei diesem kleinen "Zwischenjubiläum" gefeiert?
Norbert Kern: DieDiakonie Bamberg-Forchheimbegleitet seit 70 Jahren Menschen durch das Leben in all seinen Höhen und Tiefen. Wir feiern in diesem Jahr vor allem das Engagement unserer Mitarbeiter, die jeden Tag in ihrer Arbeit für andere da sind und unseren Auftrag der Nächstenliebe verwirklichen. Deshalb stehen sie auch bei unseren Aktionen rund um das Jubiläum im Zentrum: Ein Diskussionsforum im April mit Politikern und Entscheidern aus Politik und Wirtschaft, bei dem unsere Mitarbeiter die Möglichkeit hatten, Themen, die ihnen unter den Nägeln brennen, direkt anzusprechen, war eine solche Veranstaltung.
Heinrich Bedford-Strohm übernimmt die Predigt im Festgottesdienst zum Jubiläum der Bamberger Diakonie. Ist das auch exklusiv für die Mitarbeiter?
Norbert Kern: Nein. Zu unserem Festgottesdienst um 10 Uhr in der Stephanskirche sind alle herzlich eingeladen, insbesondere unsere Unterstützer und Förderer. Aber das Fest im Anschluss ist für unsere Mitarbeitenden und deren Familien, um auch auf diese Weise einmal als Träger und Arbeitgeber danke zu sagen für ihren täglichen Einsatz, ohne den unsere Einrichtungen und unser Werk gar nicht denkbar sind.
In welche Richtung geht es mit der Diakonie Bamberg-Forchheim in den nächsten Jahren?
Norbert Kern: Alters- und Kinderarmut, Bildungsungleichheit und die großen Fragen rund um die Pflege: Diese Themen treffen unsere Gesellschaft und damit auch uns als Wohlfahrtsverband.
Hier neue Angebote zu schaffen, niemanden zu vergessen und auch als Werk selbst bestehen zu können – wirtschaftlich, politisch und sozial – sind die Herausforderungen, denen sich dieDiakonie Bamberg-Forchheimstellen muss und auch wird.
Die Fragen stellte Ute Nickel [Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Pressestelle der Diakonie Bamberg-Forchheim]. .
. Folgendes Schreiben (datiert 22.10.2020) des Vorstands des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. (VEH e.V.) an die "Diakonie Bamberg-Forchheim e.V." / "Diakonisches Werk Bamberg-Forchheim e.V.", damaliger und heutiger Träger diverser Erziehungseinrichtungen / Betreuungseinrichtungen / Bewahrungseinrichtungen / Arbeitserziehungseinrichtungen – in Unterfranken, Bayern – wurde dem heutigen Vorstand dieser Einrichtungen, Dr. Norbert Kern ("Abteilungsleiter Sozialpsychiatrie") am Dienstag, 27. Oktober 2020 per Einschreiben: »Einschreiben RH973306269DE«, nachverfolgbar zugestellt.
Bisher hat der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. (VEH e.V.) jedoch keine Antwort zu seinen überaus berechtigten und hoch relevanten Fragen (Fragen nummeriert von 1 bis 23) von der "Diakonie Bamberg-Forchheim e.V." / "Diakonisches Werk Bamberg-Forchheim e.V." erhalten.
Zitat. Absender: VEH e.V. Hans A. Kloos, Nerotal 2, 65193 Wiesbaden
Kontakt: Verein ehemaliger Heimkinder e. V. Schatzmeister Hans A. Kloos Nerotal 2 Tel.: 06115319051 E-Mail:h.a.kloos[a]veh-ev.eu .
. Empfänger: Diakonisches Werk Bamberg-Forchheim e.V. Dr. Norbert Kern Heinrichsdamm 46 96047 Bamberg
. Datum: 22.10.2020
. Subject: Ehemaliges Erziehungsheim Voccawind
Sehr geehrter Herr Dr. Kern
Im Rahmen unserer Recherchen und Aufarbeitung zur Geschichte der deutschen Heime wurde der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. aufmerksam auf das Heim Voccawind.
Der vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages empfohlene "Runde Tisch Heimerziehung" wurde 2009 mit der Zielsetzung die Geschehnisse der Heimerziehung im westlichen Nachkriegsdeutschland unter den damaligen rechtlichen, pädagogischen und sozialen Bedingungen aufzuarbeiten. Notwendigerweise setzt dies voraus, dass Informationen an die mit der Aufarbeitung befassten Betroffenen und Wissenschaftler auch anhand konkreter Unterlagen übermittelt werden.
Wir wenden uns daher mit folgenden Fragen an Sie in der Hoffnung, dass Sie uns bei der Beantwortung behilflich sein können. Wir möchten betonen, dass wir nicht an einer individuellen Akteneinsicht und/oder der Übermittlung individueller Daten interessiert sind, sondern dass es uns um die allgemeine Situation der Kinder und Jugendlichen im ehemaligen Heim Voccawind geht. Uns interessieren in erster Linie die Jahre 1949 - 1975.
Die Einrichtung allgemein: 1. Wer waren die Eigentümer des Basaltsteinbruchs, in dem die Jugendlichen zum Einsatz kamen? 2. Wer waren evtl. die Pächter des Steinbruchs? 3. Seit wann genau existierte die "Einrichtung für Jungen" in Voccawind? 4. Wann wurde die Einrichtung geschlossen? 5. Mit welcher Begründung wurde das Heim geschlossen und wer veranlasste die Schließung?
Die "Zöglinge" 6. Wie viele Jungen haben die Erziehungseinrichtung im gesamten Zeitraum durchlaufen? 7. Wie lang war der durchschnittliche Aufenthalt der Jungen in Voccawind? 8. In welchem Alter waren die Jungen? 9. Standen besonders ausgebildete Erzieher zur Verfügung? 10. Gab es Wachpersonal?
Arbeit/Arbeitsunfälle/Lohn 11. Wie viele Stunden mussten die Jungen täglich bzw. wöchentlich arbeiten? 12. Welche Arbeiten mussten sie verrichten? 13. Gab es gravierende Arbeitsunfälle, von denen Heimzögliche betroffen waren? 14. Wie hoch war ihr Wochenlohn und wurde dieser direkt ausbezahlt oder ging es auf ein Sparbuch oder dergleichen? 15. Falls für die Jungen gespart wurde, wie hoch war das durchschnittliche Sparaufkommen bei Entlassung?
Freizeit/Schule/Ferien/Urlaub/Besuche 16. Wie verbrachten die Jungen ihre Freizeit? Gab es Freizeitangebote wie z.B. Sport, Kultur, kreatives Arbeiten? 17. Wurden den Jungen ein Schulbesuch/Schulabschluss/Weiterbildung/Ausbildung ermöglicht? 18. Kamen die Jugen in den Genuss eines regelmäßingen Urlaubs? 19. Konnten sie regelmäßig Familienbesuche tätigen, bzw. Familienangehörige empfangen?
Tagesablauf 20. Wie sah ein normaler Tageablauf an Werktagen aus? 21. Wie sah ein Tagesablauf an Sonn- und Feiertagen aus?
Reguläre Arbeitskräfte 22. Gab es im fraglichen Zeitraum regulär angestellte Arbeitskräfte? 23. Um einen Vergleich zu haben: Wie viel Wochenstunden arbeiteten diese und wie hoch war ihr Wochenlohn?
Ihrer Antwort blicken wir mit großem Interesse entgegen und bedanken uns im voraus um Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen
Heidi Dettinger
Heidi Dettinger Sozialwissenschaftlerin
1. Vorsitzende Verein ehemaliger Heimkinder e.V. .
. Ein diesbezüglicher Beitrag aus dem Blog des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. (VEH e.V.) :
Zitat. MÄRZ 8, 2020 VON ADMIN
Voccawind – Prügel als Lebenshilfe
Bereits im Januar 1969 erschien der hier dokumentierte und durchaus kritische Beitrag im ZDF[Fernsehen]. Wer auch immer sagen mag: „Wir haben nichts gewusst“, lügt, verdrängt, schweigt. Bewusst!
Leider ist es uns nicht gelungen, den [Fernseh]Filmbeitrag zur Veröffentlichung auf unserer Seite zu bekommen. Aber dank Martin Mitchells Hartnäckigkeit und Verhandlungsgeschick haben wir zumindest den Text des Beitrages nebst An- und Abmoderation erhalten.
Mangels Filmmaterial haben wir uns erlaubt, einige Bilder aus Voccawind beizufügen.
Hier ein Auszug einer längeren Textpassage aus diesem Blogbeitrag / Fernsehfilmbeitrag in diesem genauen Wortlaut:]
Zitat. Anmoderation Voccawind
Sie erinnern sich, meine Damen und Herren, dass vor kurzem ein junger Mensch im Minenfeld der Zonengrenze fast verblutet wäre. Er war auf der Flucht – auf einer Flucht aus einem JUGENDHEIM in Bayern [:VOCCAWIND!]. Wir fragten uns, wie es dort wohl zugehen müsse, wenn ein Heranwachsender einen so schwerwiegenden Entschluss fasst, sein Leben aufs Spiel zu setzen, um seinen Erziehern zu entkommen.
Prügel als Lebenshilfe Autor: Klaus Budzinski Kamera: Rudolf Gigl Schnitt: Michael Palme Sendung: 8. Januar 1969, Länge: 11 Min. und 04 Sek.
[ ABBILDUNG: das gelbe Ortsschild ] Maroldsweisach Voccawind
Oberhalb des Dörfchens Voccawind im nördlichen Unterfranken liegt, abgeschieden durch Berg und Wald, knapp 4 Kilometer von der Zonengrenze entfernt, das Jugendheim „VOCCAWIND“. Erbaut wurde das HEIM 1948 von derInneren Mission Bamberg, die es bis heute betreibt [Hier ist von Januar 1969 die Rede].
„Voccawind“ ist ein Heim für Schwererziehbare.
Das schmucke Äußere des Heims täuscht. „VOCCAWIND“ist ein Heim für Schwererziehbare.HIERHER überweisen die Jugendämter im ganzen Bundesgebiet schwierige Fälle– 16 bis 20-jährige, die hier, wie es offiziell heist, „in normale Lebens- und Arbeitsverhältnisse“ eingegliedert werden sollen; eine Aufgabe, die selten erfüllt wird. Günter Oppermann ist nur einer von vielen Zöglingen, die aus „VOCCAWIND“ weggelaufen sind. Jetzt hat auch ein Erzieherdie Anstaltverlassen.
[Erzieher] Hans Gawrikow arbeitet heute [d.h. nach Neujahr 1969] bei der Stadtmission Nürnberg, weil in „VOCCAWIND“ eine Grundregel verletzt wurde: Nach Vorschrift der Jugendämter und der Inneren Mission dürfen Zöglinge in Heimen nicht geschlagen werden.
Kurz nachdem [Erzieher Hans] Gawrikow gekündigt hatte, wurde ein weiterer Arbeitsvertrag gelöst, und zwar der der Heimköchin Ursula Mühlhaus. Auch sie war Zeuge zweier Misshandlungen [in„VOCCAWIND“Arbeitserziehungslager]. .
. ● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweissach in den unterfränkischen Haßbergen, in Bayern(1948-1979)
BasaltsteinbruchderErste Bayerische Basaltstein- AG(EBAG) /Bayerische Hartstein-Industrie AG
Es schadet auch nicht sich auch mal dasORIGINALselbst anzusehen @https://www.veh-ev.eu/voccawind-ii/. Hier handelt es sich um die Vereinswebseite desVereins ehemaliger Heimkinder e.V.(VEH e.V.) :
Zitat. . NOVEMBER 20, 2020 VON HEIDI D.
Voccawind II
Der Basaltsteinbruch und das Heim – Hintergrund
Wir haben kürzlich einen sehr interessanten Artikel bekommen, der die Geschichte der Steinbrüche im allgemeinen und desBasaltsteinbruches Maroldsweisach bei Haßbergen im Unterfränkischenim besonderen sehr gut beleuchtet und einsichtig macht. Wir dokumentieren ihn hier, weil er eine gute Ergänzung zur derErzählung von Willi Hammerdarstellt, der als Jugendlicher einige schreckliche Jahre dort verbringen musste[ Siehe »VOCCAWIND, MAROLDSWEISACH« @https://www.veh-ev.eu/voccawind-maroldsweisach/sowohl wie auch @http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1848#p1848und @http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1849#p1849, und an vielen anderen Stellen im Internet ]und wir bedanken uns bei dem Autoren Fritz Linow für die Überlassung seines Artikels.
Um nochmal einen weiteren Blick auf das Problem zu werfen, warum Heimkinder bis in die 70er im Steinbruch schuften mussten:
Es geht um Baustoffe, – in diesem Fall um Basalt –, die für die Industrialisierung unerlässlich sind, insbesondere Straßenbau, zumindest früher. Ohne Straßen keine Autos und ohne Autos keine Straßen. Dasselbe gilt für den Eisenbahnbau. Steinbrüche hängen unmittelbar mit dem Aufschwung des Kapitalismus zusammen, stehen aber nicht so im Rampenlicht wie große Industriebetriebe, weil man sich diese Steinbrüche eben nicht aussuchen kann, wo sie stehen sollen. Sie sind weit verstreut und meistens am Arsch der Welt.
Die Ausbeutung der Steinbrüche war kostenintensiv, weil Gleisanlagen, Schotterwerke und pipapo erstmal errichtet werden mussten. Gleichzeitig brauchte man Arbeiter, die am Arsch der Welt nicht so ohne weiteres zu finden waren.
[ HISTORISCHES FOTO: „Basaltsteinbruch am Motzküppel, 1914“]
Innerhalb dieser verstreuten Baustoffindustrie gab es ein Hauen und Stechen unter den Unternehmern, gleichwohl gab es aber auch immer eine Zusammenarbeit und auch Kartelle. Ein Gewinner der fortschreitenden Monopolisierung ist unter anderem das verschwiegene Familienunternehmen Werhahn, eine der reichsten Familien in Deutschland und seit einiger Zeit auch 100%iger Besitzer des Steinbruchs Voccawind. Niemand hat den Familienclan Werhahn so richtig auf dem Schirm, wenn es nicht gerade um die Beziehungen zu Adenauer geht. Ein Sohn von Werhahn hatte sich mit einer Adenauertochter verheiratet und der langjährige Familienminister unter Adenauer war vorher im Basaltgeschäft von Werhahn tätig. Nicht umsonst entstand 1932 die erste Autobahn zwischen Bonn und Köln, als Adenauer dort Bürgermeister war.
Man kann in der Baustoffindustrie gute und verlässliche Geschäfte machen.
Nach dem zweiten Weltkrieg war alles zerstört und Baustoff war nötiger denn je. Für die Produktion von Baustoff gab es aber an manchen Orten keine Arbeiter mehr, weil diese sich auch noch um die Landwirtschaft kümmern mussten, soweit sie nicht gefallen waren und es keine Zwangsarbeiter mehr gab. Die Baustoffindustrie wurde in Bayern als Problemindustrie definiert, und um die Arbeit im Steinbruch attraktiver zu machen, erlaubten die Amerikaner noch vor der Währungsreform eine Lohnerhöhung auf ca. 100 Pfennig die Stunde. Dabei war der Lohn auch nach Ortsklasse gestaffelt. Eigentlich waren zu diesem Zeitpunkt höhere Löhne verboten. Den ersten Manteltarifvertrag für Bayern gab es 1952, und die damaligen Lohntabellen wären ein Maßstab, was den Jugendlichen in Voccawind und wohl auch anderswo eigentlich zugestanden hätte.
[ FOTO: „Basaltsteinbruch Marolsweisach“]
Die Innere Mission Bamberg, also Diakonie, kam also ganz schnell auf die Idee, in unmittelbarer Nähe des Steinbruchs und am Ende der Welt ein „Erziehungsheim“ zu errichten, weil mit diesem Geschäftsmodell gutes Geld verdient werden konnte. Jugendliche durften Sklavenarbeit machen, mussten aber nicht nach den gültigen Löhnen bezahlt werden. Der Gewinn floss in der Hände der Diakonie einerseits und der Ausbeuterbetriebe andererseits. Ein Geschäftsmodell, dass in vielen Einrichtungen auch heute noch funktioniert.
Ein direkter Profiteur des evangelischen Erziehungswesen waren die Bayerische Hartstein-Industrie Aktiengesellschaft, bzw. die Erste Bayerische Basaltstein-AG Steinmühle, deren Geschäftsberichte nähere Aufschlüsse geben könnten. Diese sind unter anderem im Bayrischen Wirtschaftsarchiv der IHK Bayern hinterlegt, vermutlich auch anderswo, zum Beispiel Uni Regensburg.
[ ABBILDUNG: „Aktie der Ersten Bayerische Basaltstein-AG Steinmühle“]
Letztendlich ist es eine Frage des vermeintlichen Eigentums: Der Kackadlige Freiherr Johann von Schrottenberg war aus unerfindlichen Gründen Besitzer dieses Steinbruchs und hat ihn an Arschlöcher verpachten dürfen. Die kackadligen Nachfahren von dieser ruhmlosen Dynastie betreiben nun ein Schlosshotel mit Golfanlage am „Stammsitz“ in Bamberg.
Was macht eigentlich Robespierre so? .
Es schadet auch nicht sich auch mal dasORIGINALselbst anzusehen @https://www.veh-ev.eu/voccawind-ii/( Alle Abbildungen wurden ebenso am 20.11.2020 diesem Text von Fritz Linow von Heidi Dettinger hinzugefügt. )
Mit Hilfe von einem schon von mir zuvor genannten deutschen Staatsbürger ansässig in Deutschland, habe ich auch noch folgende Information zu Herrn Direktor Karl Kürschnera.k.a.Karl Kirschner in Erfahrung bringen können,
und zwar aus folgendem deutschen Wirtschaftsarchiv:
Zitat. DIGITALISIERUNG DER PRESSEARCHIVE VON HWWA UND IFW
Pressemappe–20. Jahrhundert
HINWEISE ZUR SUCHE IM PERSONENARCHIV
Die Mappen enthalten Presseausschnitte zu Personen des öffentlichen Lebens, etwa von Politikern, Wirtschaftsführern, Wissenschaftlern, Staatsmännern, Vertretern des Militärs, des Adels, der Kirchen usw., Künstler wie Maler, Musiker, Dichter, Schriftsteller etc.
Die Suche erfolgt über den Nachnamen. Im Zweifel decken Synonyme unterschiedliche Schreibweisen ab. .
Zitat. DIGITALISIERUNG DER PRESSEARCHIVE VON HWWA UND IFW
Pressemappe–20. Jahrhundert
Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv
Erste Bayerische Basaltstein-Aktiengesellschaft in Steinmühle (1880-2003)
Sitz der Institution:Steinmühle, Mitterteich //EN:Steinmühle Übergeordnet: Bayern // Higher Level:Bavaria Typ der Institution:Unternehmen //EN:Company Mappen Nachfolger:Basalt-Actien-Gesellschaft Branche:SEC-05020 Industrie der Steine und Erden //EN:Nonmetallic Minerals Industry; .08.11 Gewinnung von Naturwerksteinen und Natursteinen, Kalk- und Gipsstein, Kreide und Schiefer //EN:Quarrying of ornamental and building stone, limestone, gypsum, chalk and slate Archivbestand:Presseartikel: //EN:Article:1941-1943,1965-1997; Geschäftsbericht: //EN:Company report:1977-1996
Zitat. DIGITALISIERUNG DER PRESSEARCHIVE VON HWWA UND IFW
Pressemappe–20. Jahrhundert
Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv
Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger (Berlin) Dokument: Nr. 131 Datum: 9. Juni 1940
JPEG Doc 00001
GESCHÄFTSBERICHT [ Dieser Geschäftsbericht umfasst nur eine Seite !] Erste Bayerische Basaltstein-Aktiengesellschaft in Steinmühle (1880-2003) 61. Ordentlichen Hauptversammlung Datum: Steinmühle, 10. Mai 1941 Unterzeichnet: Der Vorstand: Sudhoff.[u.]Kirschner.[a.k.a. [Karl] Kürschner] Bilanz zum 31. Dezember 1940 [ Für alle detaillierten Einzelheiten siehe dasORIGINAL] .
Zitat. DIGITALISIERUNG DER PRESSEARCHIVE VON HWWA UND IFW
Pressemappe–20. Jahrhundert
Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger (Berlin) Dokument: Nr. 96 Datum: 26. April 1942
JPEG Doc 00002
GESCHÄFTSBERICHT [ Dieser Geschäftsbericht umfasst insgesamt 2 Seiten !] Erste Bayerische Basaltstein-Aktiengesellschaft in Steinmühle (1880-2003) 62. Ordentlichen Hauptversammlung Datum: Steinmühle, 20. April 1942 Unterzeichnet: Der Vorstand: Sudhoff.[u.]Kirschner.[a.k.a. [Karl] Kürschner] Bilanz zum 31. Dezember 1941 [ Für alle detaillierten Einzelheiten siehe dasORIGINAL] .
Zitat. DIGITALISIERUNG DER PRESSEARCHIVE VON HWWA UND IFW
Pressemappe–20. Jahrhundert
Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger (Berlin) Dokument: Kölnische Zeitung Nr. 417/18 Datum: 18. August 1942
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Erste Bayerische Basalt AG in Steinmühle (Oberpfalz). Im Jahr 1941 ist der Absatz abermals zurückgegangen. Das AK wurde um 50% auf 750.000 RM erhöht und die erforderlichen Beträge durch Erhöhung der Anlagewerte um 144.000 RM und Auflösung der freien Rücklage (126.000 RM) gewonnen. Für 1941 ergibt sich ein Verlust von 47.833 RM, der sich um den Gewinnvortrag 41.270 RM ermäßigt und vorgetragen wird. [ Dies entspricht den vollständigen diesbezüglichen Angaben in diesemHINWEIS!] .
. Direktor Karl Kirschnera.k.a.Direktor Karl Kürschner war also auch schon „Vorstand“ und „Großaktionär“ derErste Bayerische Basaltstein-AG(EBAG)im Dritten Reichundauch während des 2. Weltkriegeswie aus diesbetreffenden Geschäftsberichten hervorgeht,zu einer Zeit wo man noch fremdländische Zwangsarbeiter– insbesondere Polen, Russen und Ukrainer –in seinen Steinbrüchen, und auch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Morroldsweissach in den unterfränkinkischen Haßbergen,in Bayern,einsetzte,wo viele von ihnen unheimliche Leiden erlitten und einige von ihnen auch ihr Leben verloren.
Erklärung Ehemaliger Heimkinder zum Medikamentenmissbrauch
Wie ja sicher alle mitbekommen haben, konnte durch die Forschung von Dr. Sylvia Wagner bewiesen werden, dass Medikamentenversuche an Heimkindern durchgeführt wurden. Die Forschungen von Frau Dr. Wagner sind inzwischen veröffentlicht worden und der VEH hat hierzu eine Erklärung verfasst, die Sie hier lesen können:
Erklärung Ehemaliger Heimkinder zum Medikamentenmissbrauch Seit mehr als 200 Jahren werden Heimkinder für medizinische und pharmazeutische Versuche missbraucht. Im 18. Jahrhundert wurde das Verfahren der Pockenschutzimpfung entwickelt, an Heimkindern. Seitdem mussten sie immer wieder zur Entwicklung und Prüfung von Impfstoffen und Arzneimitteln herhalten. Sie waren verfügbar, konnten keine Gegenwehr leisten und Eltern, die sie hätten beschützen können, waren nicht vor Ort. Als in den 1950er bis 1970er Jahren Arzneimittel im großen Maßstab erforscht und entwickelt wurden, die BRD galt als „Apotheke der Welt“, mussten wieder Heimkinder für die Prüfung von Substanzen herhalten.
Wir Heimkinder wurden nicht gefragt, aber jetzt antworten wir! Als Säuglinge konnten wir uns nicht äußern, als Heranwachsende wurden wir nicht gefragt. Wehrten wir uns, die Pillen zu schlucken, wurden wir gezwungen. Auch unsere Eltern wurden nicht gefragt. Dies war gängige Praxis. Dabei gilt bereits seit über hundert Jahren, dass eine Verabreichung von Arzneimitteln ohne Einwilligung den Tatbestand der Körperverletzung erfüllt. Im Jahre 1900 gab es zudem erstmals eine Anweisung, dass Versuche am Menschen nur mit einer eindeutigen Zustimmung der betreffenden Person durchgeführt werden durften. Seitdem wurden weitere rechtliche und ethische Vorschriften erlassen, die ebenfalls u. a. eine Zustimmung zu Versuchen forderten. Eine solche Zustimmung hat es von Heimkindern jedoch nie gegeben!
Wir wurden benutzt, allein gelassen, wir waren sogar billiger als Versuchstiere. Man hat gut an uns verdient. Nachdem die Mittel an uns getestet wurden, mussten wir sie, v. a. Psychopharmaka und triebhemmende Mittel, zum Teil sogar über Jahre schlucken. Meistens wussten wir selbst nicht, was mit uns geschah. Entweder weil wir zu klein waren oder weil wir unwissend gehalten wurden. Äußerten wir doch einmal die Vermutung, dass an uns Medikamente erprobt wurden, schenkte man uns keinen Glauben (s. Abschlussbericht RTH 2010).
Aber jetzt werdet Ihr nicht mehr weghören können! Und heute erklären wir: Wir haben den Versuchen niemals zugestimmt, wir hätten den Versuchen niemals zugestimmt und wir stimmen den Versuchen auch rückblickend nicht zu! Wir verurteilen die Versuche! Hört auf, Kinder, die keinen Nutzen davon haben, die keine Eltern haben, die in stationären Einrichtungen untergebracht sind, für Eure Zwecke zu missbrauchen! Weder in Deutschland, noch in Europa, noch in „Entwicklungs- oder Schwellenländern“, noch sonstwo! Nie wieder!
Nicht einmal habt Ihr Euch bei uns entschuldigt, uns an Eurem Gewinn beteiligt, uns für das Leid entschädigt. Monate- und jahrelang mussten wir Eure Pillen schlucken. Wie konntet Ihr es wagen?
Wir haben es satt! Kommt uns nicht mit unaufrichtigen Mitleidsbekundungen! Wir verlangen eine ernsthafte, unabhängige Aufarbeitung, eine angemessene Entschädigung unter Beteiligung aller verantwortlichen Institutionen und Organisationen, die Anerkennung der Praktiken als Menschenrechtsverletzungen sowie den Schutz Heranwachsender vor derartigen Praktiken.
Wir werden es nicht mehr zulassen, wir sind hier! .
Bereits im Januar 1969 erschien der hier dokumentierte und durchaus kritische Beitrag im ZDF. Wer auch immer sagen mag: „Wir haben nichts gewusst“, lügt, verdrängt, schweigt. Bewusst!
Leider ist es uns nicht gelungen, den Filmbeitrag zur Veröffentlichung auf unserer Seite zu bekommen. Aber dank Martin Mitchells Hartnäckigkeit und Verhandlungsgeschick haben wir zumindest den Text des Beitrages nebst An- und Abmoderation erhalten.
Mangels Filmmaterial haben wir uns erlaubt, einige Bilder aus Voccawind beizufügen.
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Prügel als Lebenshilfe Autor: Klaus Budzinski Kamera: Rudolf Gigl Schnitt: Michael Palme Sendung: 8. Januar 1969, Länge: 11:04
Oberhalb des Dörfchens Voccawind im nördlichen Unterfranken liegt, abgeschieden durch Berg und Wald, knapp 4 Kilometer von der Zonengrenze entfernt, das Jugendheim „Voccawind“. Erbaut wurde das Heim 1948 von derInneren Mission Bamberg, die es bis heute betreibt. [Dazu gehörtZwangsarbeit im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg!] .
Es ist ein Skandal, der lange verschwiegen wurde: Seit Beginn der Bundesrepublik bis in die 1970er Jahre werden Kinder und Jugendliche in Heimen und Psychiatrien Opfer von Ärzten und Pharmakonzernen: Sie werden mit Medikamenten ruhiggestellt, für medizinische Versuchsreihen missbraucht sowie schmerzhaften und schon damals umstrittenen Diagnoseverfahren unterzogen. Bis heute leiden viele von ihnen unter den Folgen.
Heime, Ärzte und Pharmakonzerne
In den Wirtschaftswunderjahren wird die glückliche Kleinfamilie zum gesellschaftlichen Idealbild. Verhaltensauffällige Kinder sowie Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen dagegen werden oft in völlig überfüllte Heime und Psychiatrien abgeschoben, wo sie weitgehend von der Außenwelt abgeschottet und oft einer autoritären Erziehung ausgeliefert sind. In vielen Heimen werden Kinder mit Medikamenten vollgepumpt, damit sie ruhiggestellt werden. Doch damit nicht genug: In Zusammenarbeit mit Pharmakonzernen nutzen Ärzte die Situation in solchen Einrichtungen aus, um auch neue Medikamente und Behandlungsmethoden auszuprobieren - und verstoßen dabei gegen schon damals geltende fachliche und ethische Standards. Nicht wenige der Ärzte sind in die Verbrechen der Nationalsozialisten wie den Mord an körperlich und geistig behinderten Kindern verstrickt gewesen.
Spurensuche mit Opfern
Gemeinsam mit der Tochter und Enkelin von beteiligten Ärzten und drei ehemaligen Heimkindern begibt sich der Film auf Spurensuche. Durch die sehr persönlichen Schilderungen von ihren Qualen und den Folgen der Behandlungsmethoden öffnet der Film immer wieder neue Türen in die Geschichte der Heimerziehung und der Kinder- und Jugendpsychiatrie und deckt die Verflechtungen zwischen Ärzten und Pharmakonzernen im Nachkriegsdeutschland auf. Historiker und Experten erklären, warum es möglich war, dass Ärzte auch um ihrer Karriere und ihrer finanziellen Vorteile willen an wehrlosen Opfern forschen konnten.
"Versuchskaninchen Heimkind" ist eine Produktion der Bildersturm Filmproduktion im Auftrag des SWR. .
. Die Pharmazeutin und Forscherin Dr. Sylvia Wagner gibt ein langes und detailliertes INTERVIEW am Samstag, 25. Januar 2020. Das INTERVIEW ist hier aufgezeichnet und archiviert
Das Video des INTERVIEWS wurde beiYouTubeeingestelt von CORRECTIV.ORG mit folgendem Begleittext:
Zitat. Versuchslabor Kinderheim – Sylvia Wagner #Live aus dem Buchladen
CORRECTIV [ Recherchen für die Gesellschaft und mit der Gesellschaft Investigativ. Unabhängig. Gemeinnützig. ]
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Jahrzehntelang wurden Kinder in Heimen systematisch für Medikamententests missbraucht. Vor allem Psychopharmaka, triebhemmende Präparate und Substanzen, die heute gegen Demenz eingesetzt werden, mussten die Kinder unter Zwang nehmen – damit sie ruhig gestellt werden. Die verordnenden Ärzte verloren dabei kein Wort darüber, dass die Mittel teilweise zu Studien noch unerforschter Medikamente gehörten. Mit verheerender Wirkung: aus gesunden Kindern wurden kranke Erwachsene.
Wir sprechen mit der Sylvia Wagner. Die Pharmazeutin hat aufgedeckt, dass von den 50er bis in die 70er Jahre hinein Pharmakonzern wie Merck große Mengen Arzneimittel an Mediziner in Kinderheimen weiterreichten, um dort Wirkungen von neuen Präperaten zu testen. Teilweise waren an den Testreihen Ärzte beteiligt, die wenige Jahre zuvor noch an den Mordprogrammen (Euthanasieaktion T4) der Nazis im Dritten Reich beteiligt waren.
Bis heute schieben die Konzerne ihre Verantwortung von sich. Die Geschädigten wurden damals wie heute mit den Folgen allein gelassen.
Sylvia Wagner hat den Skandal 2016 öffentlich gemacht. Sie hat bewiesen, wie tausende Kinder als Versuchskaninchen herhalten mussten. Wie konnte es zu dem organisierten Missbrauch kommen? Und wer trägt die Verantwortung für die Schäden, die die Kinder erlitten haben? Wer hat davon profitiert? Und was kann man jetzt tun? Wir reden darüber.
Sylvia Wagner ist gebürtige Essenerin. Nach dem Pharmaziestudium an der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster erfolgte 1995 die Approbation als Apothekerin. Seit 2015 widmet sie sich wissenschaftlich dem Thema der Arzneimittelprüfungen an Heimkindern im Rahmen ihrer Promotion, die sie 2019 erfolgreich abschloß.
[ Auszug von insgesamt 54 Seiten aus einem MANUSKRIPT Sozial.Geschichte Online 19 (2016) - Seite 61 bis 113 betitelt "Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der Heimgeschichte" Dies ist eine Veröffentlichung der Sozial.Geschichte Online lizenziert nach [Creative Commons – CC BY-NC-ND 3.0] Hintergrundreport von Sylvia Wagner: https://duepublico2.uni-due.de/servlets/MCRFileNodeServlet/duepublico_derivate_00042079/04_Wagner_Heime.pdf]
. ● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
Das bundesrepublikanische Arbeitserziehungslager"VOCCAWIND"in Bayern (DORTbetrieben von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche, von 1948 bis 1979), orientierte sich wohl auch"first and foremost"am Muster und Vorbild desArbeitshauses / Landesfürsorgeheims"BREITENAU"in Hessen (DORTauchnachdemKriegstaatlicherseits weiterhin betrieben (von 1945 bis 1968/1969)), worüber im Nachfolgenden hauptsächlich die Rede ist :
Das Gedankengut und die Denkweise der NSDAP nach 1945 herrschte lange Zeit fort in den Köpfen des deutschen Beamtentums und vielen Politikern sowohl wie auch in den Köpfen vieler Kirchenoberen und Betreibern und Betreiberinnen von Heimerziehungseinrichtungen deutschlandweit!, so scheint es mir.
Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde, Heft 23 Hrsg.: Verein für hessische Geschichte und Landeskunde e. V. Kassel 1834 Schriftleitung: Helmut Burmeister, Arensberg 8, 3520 Hofgeismar
Nationalsozialismus in Nordhessen - Schriften zur regionalen Zeitgeschichte, Heft 14 Hrsg.: Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 1 Redaktion: Dietfrid Krause-Vilmar
Dr. phil. Wolfgang Ayaß, geb. 1954 in Marbach/N., 1976-1981 Studium der Sozialarbeit und der Sozialpädagogik in Kassel, 1982-1985 Sozialarbeiter in einem Heim für Wohnungslose in Karlsruhe, 1985-1988 Studium der Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft in Kassel, Magister Artium, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Gesamthochschule Kassel, Promotion mit vorliegender Arbeit am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Gesamthochschule Kassel.
Umschlag: Stephan von Borstel Vertrieb: Jenior & Pressier, Lassallestr. 15, 3500 Kassel
[MM - Vorhergehendes Textmaterial in dieser Veröffentlichung ist, m.E., ebenso höchst relevant zu dieser meiner Argumentation! ]
Schließung des Arbeitshauses Breitenau durch die Militärregierung
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[ … ] Damit war sowohl der strafrechtlichen wie auch der fürsorgerechtlichen Arbeitshausunterbringung die Rechtsgrundlage entzogen. 74 Jahre nach seiner Gründung mußte das Arbeitshaus Breitenau [in Hessen] geschlossen werden.
In den letzten Märztagen entließ die Direktion [des Arbeitshauses Breitenau] nach und nach die Korrigendinnen und Korrigenden. Am 31. März 1949 verließen die letzten Breitenauer Korrigenden, 25 Frauen und 15 Männer, die Anstalt.50Insgesamt sollen in der Amerikanischen Besatzungszone durch die Schließung der Arbeitshäuser über zweitausend Personen freigekommen sein.51
DasArbeitshausBreitenau wurde geschlossen. DieAnstaltBreitenau bestand jedoch weiter, denn das Gesetz der Militärregierung hatte nur die Zwangseinweisung von Korrigenden und Fürsorgeempfängern verboten, die Trägerschaft und die Besitzverhältnisse der Anstalt jedoch nicht angetastet. In der Anstalt befand sich weiterhin das [hessische] Geschlechtskrankenhospital und das [hessische] Landesfürsorgeheim. Bereits am Tag der Schließung des Arbeitshauses meldete die Direktion, die Anstalt führe in Zukunft die Bezeichnung [hessisches]Landesfürsorgeheim Breitenauund diene der Unterbringung von Fürsorgepfleglingen.52Den weiteren Arbeitsschwerpunkt sah man in der Unterbringung "gefährdeter" bzw. "asozialer" Frauen. Breitenau solle als [hessisches] Fürsorgeheim und als [hessische]Bewahranstaltdienen. "Wenn später einmal einBewahrungsgesetzerlassen werden sollte, dann ist in dieser Beziehung schon eine gewisse Vorarbeit geleistet."53
Im Oktober 1949 erhielt die Anstalt die BezeichnungLandesfürsorgeheim Fuldatal, Guxhagen bei Kassel.54Über diese Namensänderung entbrannte schnell eine öffentliche Kontroverse. Die Gemeinde Guxhagen sprach sich gegen die Änderung aus.55Auch die TageszeitungKasseler Postkritisierte die Umbenennung. Die Begründung, "es ist in den letzten Jahren so viel Häßliches, ja Unrecht in Breitenau geschehen, daß dieser Name verschwinden muß",
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sei zu dürftig. Innerhalb des Bezirksverbands bemerkte man zu diesem Artikel, man habe nichts dagegen, die Anstalt in einigen Jahren, "wenn Gras über die Sache gewachsen ist", wieder nach ihrem historischen Namen zu benennen.56Jahrzehntelang war die Kasseler Bezirkskommunalverwaltung stolz auf den abschreckenden NamenBreitenaugewesen. Jetzt, nach denVerbrechen des Nationalsozialismus, wollte man lieber verdrängen und vergessen.
Die Arbeitshäuser der französischen, der britischen und der sowjetischen Besatzungszone blieben nach dem Verbot der Arbeitshäuser der amerikanischen Zone unverändert bestehen. Erst das dritte Strafrechtsänderungsgesetz von 1953 schuf für die Bundesrepublik Deutschland wieder einen einheitlichen Rechtszustand.57
Rechtsgrundlage blieb bis in Einzelheiten hinein der 1934 geschaffene § 42 d StGB. Die maximale Unterbringungszeit legte der Gesetzgeber auf zwei Jahre bei erstmaliger Unterbringung und, als einzige Änderung gegenüber der Regelung von 1934, auf vier Jahre bei wiederholter Unterbringung fest. Die von den US-Stellen bei der Schließung der Arbeitshäuser in der amerikanischen Zone kritisierte unbestimmte Unterbringungsdauer wurde abgeschafft.58Mit vier Jahren war die Höchstdauer der bundesrepublikanischen Arbeitshausunterbringung allerdings doppelt so lang wie die des Reichsstrafgesetzbuchs von 1871 und ein Jahr länger als die des preußischen Strafgesetzbuchs von 1851.
Die Arbeitshauseinweisungen blieben in der Bundesrepublik Deutschland vergleichsweise unbedeutend. Von 1954 bis 1969 verurteilten die Richter insgesamt 8351 Menschen zu Arbeitshaushaft, eine Größenordnung die im Kaiserreich bei geringerer Bevölkerungszahl Jahr für Jahr erreicht wurde.
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Die Einweisungsziffern fielen kontinuierlich von 908 Personen im Jahre 1954 auf 233 Personen im Jahre 1968.591961 fungierten nur noch Brauweiler und Benninghausen als selbständige Arbeitshäuser, ansonsten wurde die Arbeitshaushaft in besonderen Abteilungen der Strafgefängnisse vollstreckt.60Die alten Arbeitshäuser der Amerikanischen Besatzungzone – und mit ihnen Breitenau – blieben geschlossen; die hessische Justiz vollstreckte die Arbeitshaushaft im Arbeitshaus Brauweiler bei Köln.61Im Jahre 1968 fungierte nur noch Brauweiler als selbständiges Arbeitshaus, vierzehn weitere 'Arbeitshäuser' waren in Sonderabteilungen von Justizvollzugsanstalten untergebracht.62
Trotz der quantitativen Bedeutungslosigkeit der Arbeitshäuser wollte die Bundesregierung noch im Entwurf für ein Strafgesetzbuch von 1962 weiter an ihnen festhalten. Laut diesem Entwurf war sogar geplant, Arbeitshaushaft im Zusammenhang mit sämtlichen Delikten des Strafgesetzbuchs möglich zu machen, sofern die Tat "aus Arbeitsscheu oder aus Hang zu einem unsteten oder ungeordneten Leben" begangen wurde.63
Mit dem Bundessozialhilfegesetz von 1961 wurde in der Bundesrepublik Deutschland die fürsorgerechtliche Arbeitshausunterbringung wieder gesetzlich etabliert. § 26 BSHG ermöglichte die Zwangsunterbringung von Sozialhilfeempängern in geschlossenen Arbeitseinrichtungen, wenn die Betreffenden sich trotz wiederholter Aufforderung weigerten, zumutbare Arbeit zu leisten. Die Unterbringung war zeitlich nicht befristet, mußte jedoch, im Gegensatz zur Regelung in der Reichsfürsorgepflichtverordnung von 1924, von einem Richter angeordnet werden.64
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Zusätzlich zu dieser in ihren Grundzügen nicht neuen Arbeitshausunterbringung von "arbeitsscheuen" Fürsorgeempfängern war im Bundessozialhilfegesetz von 1961die zwangsweise "Bewahrung" weitgehend verwirklicht. § 73 BSHG sah im Rahmen der 'Hilfe für Gefährdete' Zwangsunterbringung in einer "geeigneten Anstalt, in einem geeigneten Heim oder in einer geeigneten gleichartigen Einrichtung" vor. Sie sollte verhängt werden, "wenn 1. der Gefährdete besonders willensschwach oder in seinem Triebleben besonders hemmungslos ist, 2. der Gefährdete verwahrlost oder der Gefahr der Verwahrlosung ausgesetzt ist und 3. die Hilfe nur in einer Anstalt, in einem Heim oder einer gleichartigen Einrichtung wirksam gewährt werden kann".65
[MM - Siehe diesbezüglich auch folgendes Fachbuch:"Das Bewahrungsgesetz (1918-1967) -Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts 42"( ISBN , 3-16-148204-2 ), von Matthias Willing, erstmalig erschienen 31. Dezember 2003 (umfasst insgesamt 447 Seiten) ]
Unter Umgehung des Reizwortes 'Bewahrung' hatte damit der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge seineseit Jahrzehnten propagierten Bewahrungsvorstellungenendlich gesetzlich verankert.Die Kriterien waren weit genug gefaßt, um die Zwangsunterbringung den sozialpolitischen Erfordernissen jeweils anpassen zu können. Doch bereits nach sechs Jahren mußte die Zwangsunterbringung von 'Gefährdeten' aufgrund einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wieder aus dem Bundessozialhilfegesetz gestrichen werden.Auf Antrag der hessischen Landesregierung und des Hamburger Senats erklärte das höchste deutsche Gericht 1967 die gemäß § 73 Abs. 2 und Abs. 3 BSHGdurchgeführte Zwangsunterbringung von "Gefährdeten"fürverfassungswidrig. Das Grundrecht der persönlichen Freiheit sei durch diese Regelung unverhältnismäßig eingeschränkt. Der Staat habe nicht die Aufgabe, seine Bürger zu bessern und habe deswegen auch nicht das Recht, ihnen die Freiheit zu entziehen, nur um sie zu bessern, solange sie sich nicht selbst oder andere gefährdeten.66Zähneknirschend mußte die öffentliche und private Fürsorge sechs Jahre nach Inkrafttreten des Bundessozialhilfegesetzes zur Kenntnis nehmen, daß der dort umgesetzteBewahrungsgedanke mit den Grundrechten nicht vereinbarwar.Mit dem Paukenschlag der Karlsruher Verfassungsrichter fand die jahrzehntelange Diskussion über ein Bewahrungsgesetz ihr unrühmliches Ende.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts bezog sich explizit nur auf die Zwangsunterbringung von 'Gefährdeten' im Sinn von § 73 BSHG und ließ die fürsorgerechtliche Arbeitshausunterbringung nach § 26 Bundessozialhilfegesetz und die strafrechtliche Arbeitshausunterbringung nach Paragraph [ SEITE 345: ]
42 d StGB unerwähnt.67Doch mit der Feststellung, der Staat habe kein Recht, seine Bürger zu bessern, war inhaltlich auch das Todesurteil über die Arbeitshausunterbringung insgesamt gesprochen, die ja genau diese Besserung zum Ziel hatte. Der Gesetzgeber zog die Konsequenzen, und der Bundestag beschloß im Rahmen des 1. Gesetzes zur Reform des Strafrechts einstimmigmit Wirkung vom 1. September 1969 die Abschaffung der Arbeitshaushaft. Die lange Agonie der strafrechtlichen Arbeitshausunterbringung hatte ihr Ende gefunden.681974 wurde schließlich der Paragraph 26 aus dem Bundessozialhilfegesetz gestrichen und damit auch die zwangsweise Arbeitshausunterbringung von "arbeitsscheuen" Sozialhilfeempfängern abgeschafft.69Bereits ein Jahr zuvor hatte die Große Strafrechtsreform die ersatzlose Streichung des Übertretungsparagraphen 361 StGB gebracht. Seitdem verbietet es das deutsche Strafgesetzbuch nicht mehr, unter Brücken zu schlafen und um Brot zu betteln.
Warum aber dauerte es weitere 10 Jahre bevordas von derInneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirchebetriebene Arbeiterziehungslager"VOCCAWIND" mit dem ihm angeschlossenen Basaltsteinruch auf dem Zeilbergim vorwiegend katholischen Bayerngeschlossen wurde ???
Und dies auch trotz des seither weiteren vom 30. Januar 1963 gesprochenen Urteils des Bundessozialgerichtsim Fall der Revision des Klägers[DIE INNERE MISSION / DIE DIAKONIE / DIE EVANGELISCHE KIRCHE] gegen das Urteil des Bayerischen Landessozialgerichts vom 3. Dezember 1958, in einem Urteil in dem das Bundessozialgericht diese Revision (am 30.01.1963) eindeutig zurückwies???
Ein von mir gefertigter uneditierter diesbezüglicher Bericht,in Bezug auf die bayerische evangelische Erziehungseinrichtung"HERZOGSÄGMÜHLE", über dieses Revisionsverfahren, ist, seit Anfang Februar 2015, u.a., hier im Internet zu finden @http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=820#p820!!!
Wie konnte es trotzdem dazu kommen, dassdas Arbeitserziehungslager"VOCCAWIND"so lange–bis Ende 1979–weiter bestehen blieb und weiter in Betrieb bleiben konnte???
. ● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
VEH e.V. – wir *aufdecken* was andere versuchen zu verstecken!
. Dank mir – dem Australier Martin Mitchell –
eine Textsuche – also eine Suche nach gedruckter Information – mit folgendem SUCHSTRANG»"Voccawind"+"Arbeitserziehungslager"+"Steinbruch"+"Loren"«fördert jetzt alle diesbezügliche über GOOGLE im Internet zugängliche Information zu Tage :
eine Bildersuche – also fotografische Abbildungen – mit folgendem SUCHSTRANG»"Voccawind"+"Arbeitserziehungslager"+"Steinbruch"+"Loren"«fördert jetzt alle diesbezüglichen über GOOGLE im Internet zugänglichen Fotos zu Tage :
Und, soweit es mir möglich ist, werde ich jetzt persönlich unaufhaltsam dafür sorgen, daß sich diese TEXT- und BILD- DATENBANKEN im Internet bezüglich dem Thema »"Voccawind"+"Arbeitserziehungslager"+"Steinbruch"+"Loren"«dieses Ortes, und auch anderen ähnlichen solchen *Orten bundesrepublikanischer Zwangsarbeit*, immer mehr erweitern.
Die Story im Ersten: Versuchskaninchen Heimkind - [Montag in 2 Wochen!]Mo. 03.02.2020 - ARD: 23.30 Uhr
Die Story im Ersten: Versuchskaninchen Heimkind
Missbrauchsskandal unter deutschen Dächern
Rupert Sommer - 10.01.2020
Wie die neue, vom SWR für das ARD-Hauptprogramm erstellte Dokumentation zeigt, wurden bis in die 1970er-Jahre Kinder und Jugendliche in deutschen Heimen und psychiatrischen Anstalten ungewollt Opfer von Medikamententests.
. ● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
Bezüglich dem Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach, in Unterfranken,Bayern, Bundesrepublik Deutschland unddem dort von 1948 bis 1979 bestehenden bundesrepublikanischen Arbeitserziehungslagerbetrieben von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche.
» [VEH e.V.:]Tatsächlich: Man darf in der DDR erzwungene Arbeit "Zwangsarbeit" nennen Sun, 25 Dec 2016 14:38:45, admin, Martin Mitchell hat dies für uns aufgespürt: «
Er selbst gab dies ebenso schon wieder in seinem eigenen Forum, demEHEMALIGE-HEIMKINDER-TATSACHEN.COM-Forum, am Montag, 12. Dezember 2016, 02:59 Uhr :
Eine neue Studie der Bundesregierung zeigt, wie die DDR Kinder und Jugendliche ausbeuten ließ
Von Christian Kerl
09.12.2016, 03:00
Berlin. Sie wurden schikaniert, geschlagen, eingesperrt und gedemütigt:Hunderttausende Heimkinder in der DDR haben zum Teil gravierendes Unrecht erlebt.Vor allem in Einrichtungen der Jugendhilfe zur "sozialistischen Umerziehung" herrschtenrabiate Methoden, unter denen viele Opfer bis heute leiden.Jetzt belegteine neue Studieim Auftrag der Bundesregierungbesonders schlimme Auswüchse:In den Heimen wurden Kinder und Jugendliche teilweise systematisch zur Zwangsarbeit herangezogen – unter Strafandrohung und ohne ausreichende Rücksicht auf Alter und Gesundheit.
Sogar als Leiharbeiter in der Industrie wurden Heimkinder eingesetzt: Wenn Betriebe die Leistungen des Fünfjahresplans nicht erfüllen konnten oder für den Westexport produzierten, "wurden Jugendliche von ihren Heimeinrichtungen regelrecht verliehen". Denerschütternden Berichthat [das evangelische]Deutsche Institut für Heimerziehungsforschung[an der Evangelischen Hochschule Berlin] erarbeitet, er wird am Sonnabend bei einer Fachtagung in Berlin vorgestellt. Dieser Zeitung liegt die Studie"Zwangsarbeit/erzwungene Arbeit in den Einrichtungen der DDR-Jugendhilfe"in Auszügen bereits vor. Auftraggeber sind das Bundeswirtschaftsministerium und die dort angesiedelte Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke. Die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordnete sagt:"Die Studie zeigt ganz deutlich:Die DDR hat es zugelassen, dass Kinder und Jugendliche ausgebeutet wurden."
. ● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
Bezüglich dem Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach, in Unterfranken,Bayern, Bundesrepublik Deutschland unddem dort von 1948 bis 1979 bestehenden bundesrepublikanischen Arbeitserziehungslagerbetrieben von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche:
DIE LEIDEN EINES JUNGEN MANNES IN EINEM ERZIEHUNGSHEIM IN DEN SECHZIGER JAHREN :
( HINWEIS: Auch mir, dem Australier Martin Mitchell, wurde dieser Bericht von dem Urheber/Herausgeber in Deutschland –zur uneingeschränkten Weiterverbreitung– nach Australien zugesandt. ----- Die Fotos im unmittelbar vorhergehenden meinerseitigen Beitrag hier in diesem Thread gehören mit dazu. )
Zitat. [ SEITE 1:]
[ Ersterscheinungsdatum dieses Berichts: 2012 / 2013 ]
Wenn wir Kinder in den fünfziger und sechziger Jahren nicht so parierten, wie die Erwachsenen wollten, war stets der Satz zu hören: „Wenn du nicht brav bist, kommst du nach Voccawind!“ Dies hatte zur Folge, dass wir schleunigst artig waren, denn das dortige Erziehungsheim auf dem Zeilberg war gefürchtet. Willi Hammer aus Wasserburg am Inn erinnert sich in dem nachfolgenden Aufsatz an seine Zeit im Erziehungsheim Voccawind, heute Ortsteil von Maroldsweisach. Er schrieb eingangs: „Ich bemühte mich nichts zu übertreiben oder zu schmälern und nur meine Wahrnehmungen wiederzugeben. Und ich war überrascht, wie stark mich das Geschehene noch heute, also 47 Jahre später berührte. Bei der Niederschrift mancher Passagen kamen mir sogar Tränen.“ (Willi Hammer)
Zitat. Willi Hammer
„Der Steinbruch war die Hölle!“
Die Leiden eines jungen Mannes in einem Erziehungsheim in den sechziger Jahren
Voccawind, 28. Januar 1965 - „Guten Morgen. Aufstehen, alle Fenster auf, hier stinkt's!“ So oder ähnlich wurde an jenem Tag in aller Herrgottsfrühe in den Schlafsaal des Erziehungsheims auf dem Zeilberg beim Voccawind gebrüllt. Ich hatte in dieser Nacht nur wenig geschlafen, denn es war meine erste Nacht in dem großen Schlafsaal. Die Geräusche der anderen Zöglinge um mich herum ließen mich lange nicht einschlafen und sorgten auch für mein baldiges Erwachen, lange vor dem „Weckruf“ des Erziehers.
Obwohl ich schon länger wach auf dem eisernen Bett lag, mit einer alten, braunen Wolldecke zugedeckt, wurde mir erst durch das diffuse Licht der Glühbirnen an der Saaldecke, die mittlerweile den Raum in seiner ganzen Trostlosigkeit erkennen ließen, nach und nach meine Situation deutlich. Es war also kein Traum, der mir das alles vorgaukelte. Es war echt. Und auch die zweite Ansage des Erziehers, seiner Aufforderung Folge zu leisten, ließ den Rest meiner Zweifel schwinden.
Schnell sprang ich aus dem Bett. Ich weiß noch, dass ich mich strecken musste, um das Fenster neben meiner Schlafstätte zu erreichen, da ich nur 167 cm groß war und die Fenster allesamt weit oben angebracht waren. Die schneidend kalte Luft, die schon bald spürbar in den großen Schlafsaal strömte, ließ auch mich frösteln. Ich war Kälte gewohnt. Daheim in „meinem“ Bett, das ich „nur“ mit Opa teilen musste (meine drei Schwestern schliefen zu dritt in einem Bett), war es zwar auch so kalt, dass die Außenmauern der Schlafkammer im Winter des Öfteren mit einer Eisschicht bedeckt waren, aber in diesem riesigen Raum hier auf dem Zeilberg herrschte nun eine Eiseskälte, als stehe man an diesem Januarmorgen des Jahres 1965 im Freien.
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Die verschlissene „Heim-Kleidung“, die ich nach meiner Ankunft am Vortag im Austausch für meine abgenommene Kleidung erhielt, hing ja noch an einem Haken nahe des Waschraums. Diese vermochte mich, wie ich bald erfahren durfte, nicht zu wärmen. So war ich froh, endlich vom Erzieher mitsamt den anderen ca. 70 Zöglingen, alle nur mit Unterhosen bekleidet, in den Waschraum geführt zu werden.
In der Vorfreude, mich gleich mit warmem Wasser waschen zu dürfen, betrat ich den länglichen Waschraum, um gleich darauf auch schon am anderen Ende desselbigen auf dem Boden vor der gefliesten Wand gegenüber des Eingangs zum Liegen zu kommen. Eine gewaltige Ohrfeige und ein oder zwei wuchtige Schläge auf meine Brust hatten mich durch den gesamten Waschraum „schlittern“ lassen. Zugeschlagen hatte der damals „Heimstärkste“, der Kaufmann Charlie. Er wollte damit sicherstellen, dass ich nicht wieder, wie am Vorabend unbewusst, als erster aufstand, als das Fernsehgerät vom Erzieher ausgeschaltet und wir zum Zubettgehen aufgefordert wurden. Dieses und andere „Vorrechte“ verteidigte der sog. „Heimstärkste“ gegenüber jedem Zögling. Ich wollte am Abend vorher keinesfalls Kaufmann Charlie provozieren, ich wollte nur ins Bett, um den ganzen Albtraum im Schlafe zu vergessen. So den Anblick des verletzten Zöglings, der bei meiner Ankunft im Erziehungsheim Voccawind blutüberströmt wimmernd in einer Mauernische neben der Eingangstüre lag. Der junge Kerl war im Steinbruch von einem herabfallenden Stein verletzt worden. Der Arzt sei schon informiert, ließen die um den Verletzten herumstehenden Zöglinge Heimleiter Plietsch sen. wissen, als dieser mit mir am Vortag hier ankam, nachdem er mich in Bamberg abgeholt hatte.
Der Beginn des Leidensweges
Zwei junge Männer hatten mich am 27. Januar 1965 aus der Wohnung meiner Mutter in München-Laim geholt, als ich mich anschickte, zur Arbeit zu gehen. Ich lernte damals Versicherungskaufmann. Sie sagten, ich hätte nun in der Landwirtschaft zu arbeiten, bis meine „Sache“ geklärt sei. Von Plietsch wurde mir auf der Fahrt von Bamberg nach Voccawind mitgeteilt, dass ich in einem Steinbruch zu arbeiten hätte, was mir ebenso unverständlich wie Arbeiten in der Landwirtschaft war. Für mich war unverständlich, dass so ein schmächtiger Kerl wie ich es war, bestenfalls in einem Steinbruchbüro, falls es ein solches gäbe, etwas zu suchen hätte.
Das mit dem Verstand ist so eine Sache. Ich hatte ja anscheinend schon damals davon mehr, als die Verantwortlichen in Voccawind. Ich wusste damals schon, dass Bettnässer – ich war bis etwa zur zweiten Klasse in der Volksschule selbst einer – nicht dadurch von ihrer meist psychischen Störung befreit wurden, indem man sie, wie in Voccawind geschehen, zum Schlafen in enge, geflieste Zellen sperrte, damit sie nicht die normalen Betten benässten, um sie dann, wenn sie darin uriniert hatten, mit einem starken, kalten Wasserstrahl aus dem „Käfig“ zu spritzen. Ja, und weil es für manche Erzieher so lustig war, durfte jeder der zufällig vorbeikommenden Zöglinge ihr Werk begaffen.
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Ich verstand ja auch, dass es nicht zeitgemäß war, seinen Durst aus den Spülkästen der Toiletten zu stillen, da an heißen Tagen immer der in Aluminiumblechkannen gefüllte Tee schnell zur Neige ging. Die „Fleischbeilage“ im selbigen ( Mücken, Fliegen, Käfer) hingegen, die oft massenhaft auch den Tee genossen, schwammen bei Zeiten obenauf. Da war ja das Toilettenwasser noch ansprechender.
Doch mit Verstand wurde in Voccawind falsch umgegangen. Dort war man noch 1965 der festen Überzeugung, dass man die jungen Leute nur zur Arbeit zwingen müsse, und sei es im Steinbruch, dann würde schon was aus ihnen werden. Ja, und da wurde dann was aus uns. Da wurden wir dann geformt – nachhaltig geformt! Mein Orthopäde hat es mir bestätigt und meine schweren Bandscheibenvorfälle erinnern mich noch heute nachhaltig und vor allem schmerzhaft an meine „Formgeber“. Deren Verstand sagte ihnen damals anscheinend nicht, dass jugendliche Körper niemals mit solch harten Arbeitsprozessen in Berührung kommen dürfen. Und die Erzieher, besser die Erzwinger, konnten sich anscheinend auch nicht vorstellen, dass körperliche Überbelastungen bei so jungen Menschen sich später in Folgeschäden umwandeln würden.
Die Schläge im Waschraum des Erziehungsheims der Inneren Mission hinterließen keine Folgeschäden. Sie waren jedoch erst der Anfang einer Quälerei unvorstellbaren Ausmaßes für mich. Ich hatte vorher noch nie ernsthaft gerauft. Und außer einer blutenden Nase hatte ich bis dahin noch keine schlimmeren Verletzungen gesehen, es sei denn bei Verkehrsunfällen. Doch da konnte man wegschauen. In Voccawind ging das jedoch nicht. Da war man mittendrin. Da musste man „Farbe bekennen“, da konnte man nur für den einen oder den anderen sein. Da waren blutige Nasen nebensächlich. Gebrochene Rippen, ausgeschlagene Zähne und all die anderen Blessuren, die durch brutalste Schläge hervorgerufen werden, waren dort fast alltäglich.
Immer und immer wieder maßen die vermeintlich Starken ihre Kräfte. Und diese Zöglinge hatten keinerlei Hemmungen, ihren Kontrahenten Schmerzen zuzufügen. Und niemals vorher hätte ich es für möglich gehalten, dass sich Menschen so etwas gegenseitig antun würden. Und niemals vorher hätte ich es für möglich gehalten, dass ich solche Machenschaften akzeptieren würde. Ja, ich habe nach einiger Zeit das „Faustrecht“ anerkannt. Ja, ich habe mich dessen sogar bedient. Ich habe den Kaufmann Charlie als „Rauchpartner“ angeheuert.
„Rauchpartner“ wurden die Zöglinge genannt, mit denen man Übereinkommen zum gegenseitigen Nutzen abschloss. Der Stärkere der Partner verdingte sich vom anderen, mehr oder weniger von dessen monatlichen „Einkauf“, indem er ihm bei Übergriffen anderer Zöglinge half oder indem er ihm bei der schweren Arbeit im Steinbruch zur Hand ging, damit auch dieser die geforderte Menge von Loren mit den schweren Basaltsteinen beladen konnten. In der Regel bestand die „Bezahlung“ aus Zigaretten oder Süßigkeiten, die man im Heim, einmal monatlich, in kleinen Mengen erwerben konnte.
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Ich entlohnte Kaufmann Charlie mit einer Schachtel Zigaretten. Das war für mich keine besondere Entbehrung, da ich Nichtraucher war. Dass mir aber deswegen das Geld für Süßigkeiten, welche ich gerne gehabt hätte, fehlte, war mein trauriges Los. Doch was sollte ich tun? Ich war ein kleiner, schmächtiger Junge, gerade mal 17 Jahre und 2 Tage alt, als ich aus meinem bisherigen Leben gerissen wurde. Und nun sollte ich schwere Basaltsteine in eine hohe Lore stemmen, die meist schwerer als ich selbst waren. Ich konnte anfangs die meisten Steinbrocken nicht einmal bewegen, geschweige denn hochheben. Also brauchte ich jemanden, der mir dabei zur Hand ging. Und Kaufmann Charlie ging mir zur Hand. Mit ihm schaffte ich es, die erforderliche Anzahl von Loren zu bestücken. Somit war auch das immer in Frage gestellte Abendessen gesichert. Und somit bekam ich von Tag zu Tag mehr Kraft und konnte nach einigen Wochen auf die Hilfe meines „Rauchpartners“ verzichten.
Doch damit war die Welt auch nicht in Ordnung. Denn ohne Charlies Hilfe war ich nun vor den Attacken der anderen „Starken“ nicht mehr sicher. Also musste ich mich selbst verteidigen. Dies widersprach zwar meiner Erziehung (Opas Ratschlag lautete: Probleme löst man mit Verstand), es musste aber in dem einen oder anderen Falle einfach sein. Als ich dann einmal meine Hemmungen vollkommen überwand und einen der „Platzhirsche“ die „Luft raus ließ“, hatte ich anschließend meistens meine Ruhe.
Ich wünsche, niemand möge jetzt denken: Ja, wenn man nach ein paar Wochen Plagerei schon im Steinbruch klar kam, konnte es nicht so hart gewesen sein. Oh doch! Der Steinbruch war die Hölle! Es war nicht das frühe Wecken und das kaum ausreichende Frühstück, da sich die Stärkeren, wie bei allen anderen Mahlzeiten auch als erste „bedienten“, ja mitunter bedienen ließen. Der immer mit im Speisesaal anwesende Erzieher bemängelte dies jedoch äußerst selten.
Ganz schlimm war die Heimkleidung, die mir persönlich arg zu schaffen machte. Geflickte Kleidung war der Zeit angemessen. Wir waren vier Kinder zu Hause und Oma kam kaum mit Sockenstopfen und Hosenflicken und dergleichen nach. Aber was Oma flickte, kratzte hernach nicht. Die Heimkleidung kratzte überall. Nicht nur, weil sie mir immer zu groß war. Beim Wäschewechsel, ich glaube wöchentlich einmal, wurde meine Beschwerde in dieser Sache ignoriert. Schlimmer als das Jucken war aber, dass mich weder Hose noch Jacke wärmte.
Die harte Arbeit im Steinbruch
Ich fror schon beim Marsch nach „Abbessinien“, so nannten wir den Abschnitt im Steinbruch, in dem ich mich einzufinden hatte. Andere Zöglinge arbeiteten in „Korea“ oder der „Mandschurei“, wie wir die Steinbruchabschnitte unter uns Zöglingen nannten. Ich fror, obwohl ich schon auf dem Weg zum Arbeitsplatz ganz schön in Bewegung war. Es mochte etwas mehr als ein Kilometer gewesen sein, der zurückgelegt werden musste. Doch den lief ich und gar manch anderer „Schwächling“ anfangs fast immer doppelt. Die stärkeren machten sich einen Spaß daraus, uns die verschlissenen Mützen vom Kopf zu schlagen und hinter sich zu werfen.
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sich zu werfen. Wir „Sklaven“ durften diese dann immer wieder holen. Beim Heimgehen, ging es dann wesentlich schneller. Da sollten wir noch bevor der markante Dauerton einer Sirene die Sprengungen im Steinbruch anmahnte, im Heim angelangt sein, denn es konnten uns ansonsten Gesteinsbrocken treffen. Einen Schutzhelm, geschweige denn Schuhe mit Stahlkappen, die dort zwingend nötig gewesen wären, waren anscheinend noch nicht erfunden. Man schrieb ja erst das Jahr 1965.
Die Arbeit im Bruch war ebenso schwer wie eintönig. Man hatte große, massive Eisenloren mit den vorher aus den Steinbruchwänden gesprengten Basaltbrocken (ich hielt sie damals für Granitsteine) zu füllen. Die Steine wurden zu Uferbefestigungen gebraucht und durften daher nicht zu leicht sein. Für mich waren alle Brocken schwer, die meisten zu schwer. Ganz große Steine wurden von Baggerfahrer Dieter mit der mächtigen Baggerschaufel bearbeitet bis sie brachen. Gar mancher, dabei wegsplitternde „Blindgänger“, traf mitunter uns Zöglinge.
Nun, damit konnten wir leben. Nicht leben konnte ich mit der Gefahr, welche von dem Gestein ausging, das nach einer Sprengung vom Frost noch in der Wand gehalten wurde. Von diesen Brocken ging die größte Gefahr aus. Nicht selten lösten sich diese, wenn die Wintersonne, meist gegen Mittag, etwas intensiver ihre wärmenden Strahlen auf die an die zwanzig Meter hohen Bruchwände warf. Da half nur selten ein Sprung zur Seite und es war einfach Glück nötig. Es ist wie ein Wunder, dass keiner in der Zeit, in welcher ich im Steinbruch arbeiten musste, vom Gestein erschlagen wurde. Verletzte gab es hingegen immer wieder. Ich spreche nicht von kleineren Blessuren wie Quetschungen, Hautabschürfungen und anderen Nichtigkeiten. Ich spreche auch nicht von den Schmerzen, die ich mir immer wieder einhandelte, als ich die schweren vollen Loren, unter Einsatz aller meiner Kräfte anschob, damit diese vor zum „Transport-Berg“ rollten, wo sie dann nach unten glitten und mit ihrer Energie zeitgleich leere Loren auf einem Gegengleis hochzogen. Meine Aufgabe war dann, diese Loren abzukoppeln und vor zur Wartestelle zu schieben. Mein Problem waren meine Handschuhe. Ich nannte sie „Lumpen“. Nichts anderes waren diese nämlich. Es waren aneinander genähte Wollteile, total verschlissen, dünn und löchrig wie ein Schweizer Käse. Und durch diese Löcher hindurch berührte meine Haut zwangsläufig die eiskalten eisernen Loren. Und nicht selten klebten meine Hände anschließend an ihnen. Um nicht den Transportberg hinabgerissen zu werden, musste ich meine Hände dann immer von dem kalten Metall losreißen. An manchen Tagen hinterließ dies Wunden bis aufs Fleisch.
Doch Fleischwunden verheilen irgendwann. Nicht verheilt und nie verheilen wird die Wunde, die mir nach Ostern 1965 ins Herz gerissen wurde. Es war die Nachricht meiner Schwester, die sich in einem Brief verwundert darüber äußerte, dass ich nicht zu Omas Beerdigung gekommen sei. Meine Oma war in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag 1965 verstorben. Dieser Brief meiner Schwester, den mir Herr Plietsch, einige Wochen nach Ostern in seinem
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Büro vorlas, ließ meine Welt einstürzen. Ich finde auch heute noch keine Worte, um meine damalige Verfassung zu beschreiben. Ich war nur fertig mit der Welt. Mit der verlogenen Welt der Erwachsenen. Mit den Schönrednern, die es ja nur gut mit uns Jugendlichen meinten und die sich in Wirklichkeit einen Dreck um unser Schicksal scherten. Wie war es möglich, dass eine kirchliche Einrichtung, die Innere Mission – Träger des Erziehungsheims Voccawind, im 20. Jahrhundert erlaubte, ja erzwang, dass Jugendliche Zwangsarbeit im Steinbruch zu leisten hatten? Dass Kinder nicht zur Beerdigung ihrer Großeltern durften, da die eigene Mutter dies durch Nichtinformation verhinderte? Oder hatte es das Stadtjugendamt verboten, dass ich am Grab meiner Oma trauern und von ihr Abschied nehmen durfte? War ich ein Schwerverbrecher?
Keine Schwierigkeit bereitete es, bei Nacht aus dem Heim zu schleichen und sich aufzumachen zu Omas Grab auf dem Westfriedhof in München. Schwer war allerdings der Weg. Die Fetzen, die wir als Heimkleidung erhielten, waren nicht für Märsche dieser Art geeignet. Nicht nur, dass man in solcher Bekleidung gleich überall aufgefallen wäre, nein, sie ließ auch die Kälte der Nächte bis auf die Knochen durchkommen. Und nur nachts konnte man es riskieren zu laufen, tagsüber wäre man bestimmt nicht lange unentdeckt geblieben. Entdeckt wurde ich dann bei Nürnberg und sofort ins Heim zurückgebracht. Die Hiebe beim Spießrutenlaufen schmerzten weniger als die Gewissheit, jetzt lange keine Chance mehr zu haben, Omas Grab zu besuchen.
Mein Entweichen hatte weiter keine schwerwiegenden Folgen. Ich durfte nach wie vor an Samstagen die Autos von den Herren Plietsch jun. und sen. waschen und polieren und erhielt dafür auch immer eine Kleinigkeit. Als dann später Plietsch jun. heiratete, überließ mir das Brautpaar Tage nach der Hochzeit einen großen Teil ihrer Hochzeitstorte mit den Worten: Ich dürfe sie alleine genießen oder ich könne mit den anderen teilen. Ich habe den weitaus größeren Teil des kostbaren Geschenkes dann selbst genossen.
Nie hätte ich es für möglich gehalten, dem Heimleben auch etwas Positives abzuringen, aber mit der Zeit musste ich erkennen, dass ich nicht mehr Tag und Nacht ans Abhauen dachte. Es fiel zwar wahnsinnig schwer, sich vorzustellen, dass man hier ausharren sollte, bis man volljährig würde (damals [in der Bundesrepublik Deutschland] mit 21 Jahren), doch vielen der Insassen ging es ja genauso. Sie kamen auch aus kaputten Familien, doch wir verstanden es, uns untereinander Mut zuzusprechen. Da vergaß man schon mal meine Sehnsucht nach Oma, die ja leider schon verstorben war.
Die Wende zum Guten
Oma und Opa waren für mich meine wirklichen Eltern. Sie haben meine drei Schwestern und mich anständig, auch unter den widrigsten Umständen, erzogen. Nicht meine Mutter, die, kaum dass ich zwei Jahre alt war, schon wieder geschieden war, die mehr oder weniger nur spätabends von der Arbeit kam und die wir Kinder, wenn überhaupt, nur an den Wochenenden zu sehen bekamen. Aber auch an den Wochenenden sorgten meine Großeltern sich
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rührend um uns Kinder, da Mutter ja zum Eisessen in den Königshof am Stachus musste oder mit irgendeinem Verehrer ein Picknick in den Isarauen genoss.
Meine letzten Monate in Voccawind wurden spannender. Ich kam wieder mit „normalen“ Menschen in Kontakt. Die Zöglinge, die sich gut geführt hatten, durften nämlich plötzlich auswärts arbeiten. Mein erster Einsatz war bei der Fa. Kugelfischer, nahe Ebern. Dort wurde ich aber, ich weiß nicht warum, nur ca. eine Woche beschäftigt. Ich wurde dann bei der Fa. Gaudlitz in Coburg gebraucht. Anfangs fiel es mir schwer, mit den Frauen und Mädchen am Arbeitsplatz mitzuhalten. Viel zu ungeschickt waren meine, mittlerweile an schwerste Arbeiten gewohnten Hände, für die jetzt abverlangte, feinfühlige Schleiferei von Plastikgebilden, die vor Ort in den Pressen gefertigt wurden und deren „Grate“ ich nun abzuschleifen hatte.
Bald schon waren meine Finger mit Wasserblasen jeglicher Größen versehen. Meine im Steinbruch erworbene Hornhaut bot nur kurzfristig dem Schleifpapier die Stirn. Und als ich dann nach ca. zwei Wochen den Bogen raus hatte und eben so schnell wie die hübsche Blonde, am Arbeitstisch neben mir, die Plastikteile zu entgraten vermochte, genierte ich mich auch nicht mehr wegen meiner derzeitigen Herkunft. Ja, ich habe mich anfangs sogar geärgert, als ein junger Schlosser „meine“ Vorarbeiterin bat, sie möge doch einen Arbeiter zu seiner Unterstützung kurzfristig abgeben und deren Wahl dann auf mich fiel.
Ich arbeitete an diesem Tag mit den Bauschlossern und fand dann auch schnell Gefallen an dieser Tätigkeit und so wurde dies noch am selben Tag, nach Absprache mit mir, nun meine feste Stelle bei der Fa. Gaudlitz. Am meisten gefiel mir das Arbeitsklima in der Bauschlosserei. Es war ein toller Haufen. Und innerhalb kürzester Zeit war ich bei den Schlossern beliebt. Sie lobten meinen Einsatzwillen und waren überrascht von meiner Auffassungsgabe. Sie hätten einem „Kaufmannslehrling“ niemals ein solches Geschick in ihrer Branche zugetraut. Die Schlosser ließen mich nicht einmal spüren, ich sei ein Zögling, nein, sie behandelten mich eher wie einen Lehrbuben. Sie zeigten mir alles geduldig und lehrten mich vieles. Ich durfte Schweißen, Löten, Bohren und alles andere, außer Argon-Schweißen. Die Zeit in der Bauschlosserei der Fa. Gaudlitz in Coburg war die „schönste“ Zeit in meiner Voccawind-Ära. Unter den Schlossern fühlte ich mich sofort sehr gut aufgehoben. Sie waren unvoreingenommen mir gegenüber und verstanden es, mir Mut für meine Zukunft zu geben. Ohne diese hervorragenden Menschen wäre mein späteres Leben vielleicht anders verlaufen. Sie stellten mich nicht in Frage. Sie halfen mit Worten und Taten. Gar manche Brotzeit teilten sie mit mir.
Heute bin ich verheiratet, habe eine Tochter und zwei Söhne. Alle meine Kinder haben studiert und eine, so denke ich, schöne Kindheit und Jugendzeit erlebt und stehen vor einer passablen Zukunft. Und irgendwie haben die Schlosser der Fa. Gaudlitz im Jahre 1965 positiv dazu beigetragen. Und, obgleich sie Schlosser waren, verstanden diese Männer mehr von Pädagogik als so mancher Verantwortliche im Erziehungsheim in Voccawind, der Gleiches mit Gleichem
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vergalt, also Schläge mit Schlägen. Nun, eine kirchliche Einrichtung entschied halt noch im 20. Jahrhundert nach „Aktenlage“: Auge um Auge, Zahn um Zahn!
Denn als ich schließlich im Dezember 1965 wegen guter Führung aus der „freiwilligen Erziehungshilfe“, wie der offizielle Status damals lautete, vorzeitig entlassen wurde, wurde ich nur mit einem dunkelblauen Anzug, einem weißen Hemd und einer silberfarbigen Krawatte, sowie in leichten Halbschuhen nach Hause geschickt. Einen Mantel, der in der Kleiderbestandsliste des Heimes eingetragen war und der das zur Jahreszeit passende Kleidungsstück gewesen wäre, konnte man mir ja schließlich nicht aushändigen, da es diesen ja auch nie gab. Ich betrat nämlich Voccawind im Januar 1965 ohne Mantel. Es gab ihn genau so wenig, wie mein in dieser Liste eingetragenes Geburtsjahr, denn ich war ein Jahr später geboren [ Jg. 1948 ]. Aber sorgfältigste Dokumentation sollte gerade Pädagogen nicht fremd sein, entscheiden doch viele von diesen „Halb-Göttern“ nach Aktenlage.
Noch heute frage ich mich, wie diese Entscheidungsträger mit mir umgegangen wären, wenn ich 1965 eine Riesendummheit gemacht hätte. Eine Verfehlung, vor der mich das Schicksal aber Gott sei Dank verschonte. In der Mansarde eines großen Backsteingebäudes in der Schweren Reiterstrasse in München war damals ein Jugendgefängnis, in das ich am Morgen des 27. Januar von zwei Herren des Stadtjugendamtes verbracht wurde. Ich sollte dort bis Mittag bleiben, dann würden sie mich ins Jugendamt bringen, wo mein „Fall“ dann bearbeitet würde, hieß es. Nur, die Männer kamen nicht mehr. Mittags brachte dann ein junger Bursche das Mittagessen für uns neun Gefangene. Am Nachmittag beschlossen dann einige der eingesperrten Jugendlichen, den jungen Mann, wenn er das Abendessen brächte, zu überwältigen und abzuhauen. Auch mich fragten sie, ob ich mitmachen würde. Und ich habe zugestimmt, denn ich wollte aus dem Gefängnis hinaus, in dem man mich festhielt, obwohl ich nichts gemacht hatte. Ich hatte lediglich meine Schwester verteidigt, als sie von einem der vielen „Freunde“, sprich Freier, meiner geschiedenen Mutter brutal verprügelt wurde, weil sie ein von ihm angeordnetes Treppenputzen erst Stunden später ausführen wollte. Meine Schwester wollte erst ihren späteren Mann in der Kaserne in Landsberg am Lech besuchen, da später kein Zug mehr gefahren wäre.
Doch das Schicksal konnte damals auch gnädig sein. Am Abend des 27. Januar 1965 brachte nicht der Junge, sondern der Vater des jungen Burschen das Abendessen für die Inhaftierten im Jugendgefängnis. Und den traute sich, Gott sei Dank, keiner zu überwältigen. Wer weiß wie sonst mein Leben verlaufen wäre.
Meine Zeit in Voccawind war schlimm. Doch was ist das im Vergleich zu den Zöglingen, die ihr Leben in oder durch Voccawind verloren, denen die Minen an der nur ein paar Kilometer hinter dem Steinbruch liegenden damaligen Zonengrenze ihr junges Leben raubte oder deren Glieder verstümmelte oder zerfetzte. Der Verlauf der Grenze war damals bekannt. Der Freiheitsdrang der Jugend auch. Auch Euch? Wer fühlt sich hierfür verantwortlich? Wer,
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ihr Jugendamtsmitarbeiter, ihr Verantwortlichen in der Inneren Mission und ihr Erzieher, so frage ich mich noch heute? Beschämend und erniedrigend war das Verhalten vieler Einwohner, die ihre Kinder von den Straßen holten und dann die Häuser versperrten, ja selbst die Fensterläden schlossen, wenn wir z.B. am Sonntag zum Kirchgang kamen.
Abschließend darf ich noch den Interneteintrag eines ehemaligen Heimzöglings zitieren. Er schrieb: „Hallo aus USA. Ich habe von 1960 bis 1963 im Erziehungsheim Voccawind verbracht. Das waren die drei schlimmsten Jahre meines Lebens. Schlimmer als mein Jahr in Vietnam beim amerikanischen [Militär]; [obwohl] ich den [Vietnam-]Krieg schwerverletzt überwunden habe.“ .
BU
Info-tafel An das ehemalige Erziehungsheim der Inneren Mission erinnert heute auf dem Zeilberg bei Maroldsweisach/Voccawind am sog. „Steinerlebnispfad“ eine Info-tafel.
Hammer-Familie Willi Hammer mit seiner Familie (Ehefrau Christine, die Söhne Robert und Michael und Tochter Melanie) 1997.
Maro[oldsweisach]-Zeilberg 1935 Die jungen Burschen mussten im Steinbruch auf dem Zeilberg schwer arbeiten. Erhebliche gesundheitliche Probleme waren die Folgen dieser unmenschlichen Plagerei.
VOCCAWIND ERZIEHUNGSHEIM ALBERT ERZIEHUNGSHEIM Das Erziehungsheim auf dem Zeilberg bei Voccawind. Gerhard Schmidt aus Ermershausen stellte die historischen Fotos zur Verfügung.
VOCCAWIND ERZIEHUNGSHEIM ALBERT KÖNIGSSEE 2012 06 13 03 Der sog. „Königssee“ auf dem Zeilberg, der als Folge der Basaltausbeutung entstand – im Hintergrund das Erziehungsheim Voccawind.
Wir[d.h., der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. (VEH e.V.) und seine Mitglieder]danken Herrn Hammer für seinen eindrucksvollen Bericht, der veröffentlicht wurde in dem Buch von Reinhold Albert „Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld 2013“, 2013. Herrn Albert danken wir ebenfalls für die freundliche Genehmigung, diesen Bericht auf unsere Webseite setzen zu dürfen.[ @https://www.veh-ev.eu/voccawind-maroldsweisach/] .
Übrigens soll jeder wissen: Dieser Bericht wurde damals ( 2012 / 2013 ) auch an die Zeitungen im Landkreis Haßberge, wo Voccawind liegt, geschickt – sie hatten aber kein Interesse an einer Veröffentlichung!!! -----Schweigen im Walde!!!----- Keine Zeitung hat es gebracht!!!
. ● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
. Der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. (VEH e.V.) lässt wissen und gibt bekannt:
»Voccawind - ein bisher fast unbekanntes 'Heim' in Bayern.Ein Basaltsteinbruch, in dem Kinder und Jugendliche schuften mussten.Unserem Australier Martin Mitchell ist es zu verdanken, dass wir etwas mehr darüber erfahren konnten.
Hier der Bericht eines Mannes der einige Jahre seiner Jugend dort hat verbringen müssen und ein sehr bewegtes und bewegendes Zeugnis darüber abgelegt hat:«
FOTO:Voccawind, Basaltsteinbruch und Erziehungsheim URLfür dieses Bild:https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/vocca4-768x440.jpg »1915 als Kriegsgefangenenlager gebaut; dann als Kantine genutzt. Ab 1940 wieder Kriegsgefangenenlager bis 1945.Ab 1948 wurde es als Erziehungsheim betrieben. Untergebracht waren bis zu 70 Jugendliche, die im Steinbruch arbeiten mussten.«
FOTO [damals schon speziell inszeniertes Foto]: zwei damalige Voccawinder Arbeitserziehungslager-Fußballmannschaften URLfür dieses Bild:https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/vocca3-768x498.jpg »1952enstand diesesBild auf dem Zeilberg in Voccawind,wo die Zöglinge arbeitetenundvom Diakonischen Werk christlich unterwiesen wurden.Für viele bedeutete dies ein erstes Zuhauseund viele kamen später wieder als Gäste dorthin zurück. Links [im Foto] der „Pionier“ Heimleiter Heinrich Pietzsch.«, und rechts [im Foto], möglicherweise, der „Fußballtrainer“.
FOTO:Info-Tafel irgendwo auf dem Zeilberg in Voccawind URLfür dieses Bild:https://in-und-um-schweinfurt.de/wp-content/uploads/2018/12/Voccawind-Steinbruch-16.jpg: GRÖSSERE INFO-TAFELirgendwo auf dem Zeilberg, in dem damaligen dort betriebenen Basaltsteinbruch, in Voccawind bei Moroldsweisach, in Unterfranken, Bayern, Deutschland. Die Info-Tafel hat mehere Rubriken und Überschriften: „Das Bürgerarchiv“;„Historische Fotos aus den Archiven der Bürger“;„Abbau im Steinbruch“;„Das Erziehungsheim auf dem Zeilberg“;„Der 'Königssee'“;„Transport und Verladung“;„Sonntagsausflug“. Diese Info-Tafel wurde erstmalig und einmalig im Internet erwähnt @https://in-und-um-schweinfurt.de/lokales/fahr-mal-hin-mit-der-drohne-zum-stein-erlebnispfad-rund-um-den-zeilberg-mit-vielen-fotos/attachment/voccawind-steinbruch-16/( Im Internet jedoch kann man auf der Abbildung dieser Info-Tafel nicht lesen was da auf dieser Tafel steht, weil alles viel zu klein ist ! --- Alle Fotos auf der Info-Tafel sind viel zu klein, und der dazugehörige Text auf dieser Tafel ist ebenso viel zu klein ! )
. ● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
Man vergleiche auch :
Manuelle Schotterherstellung für den Straßenbauin einem weiteren von der Diakonie in den Nachkriegsjahrzehnten mit Zöglingen und Psychiatriepatienten betriebenen Steinbruch in Eben-Ezer in Lemgo,im nordosten von Nordrhein-Westfalen:
Zitat. Lemgo ist eine Hochschulstadt mit 41.000 Einwohnern. Sie ist die drittgrößte Stadt des Kreises Lippe und liegt 25 Kilometer östlich von Bielefeld [ und 70 km westlich von Hannover ] mitten in der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Stadt gehört zum Regierungsbezirk Detmold im Nordosten von Nordrhein-Westfalen. .
Zitat. [ Erstmalig veröffentlicht so ungefähr im Dezember 2006 ]An die Erziehung durch Arbeit, ganz im Geiste der Arbeitserziehung im Dritten Reicherinnert sich Wolfgang Focke noch gut, [und er erzählt:]"Anfang der sechziger Jahre:Im Sommeracht Stunden Schuftenin der Landwirtschaft.Im Herbst im Steinbruch mit primitiven Mitteln, mit dem zehn Kilo schweren Hammer von Hand Steine schlagen, dann mit der Brechstange und Eisenkeilen. Wir mussten große Felsbrocken aus der Wand brechen, andere Jugendliche mussten sie zu Schotter verarbeiten." [das war im „Meierhof“–ebenso,wie schon gesagt,eine nachkrieggsdeutsche Erziehungseinrichtung / Psychiatrie / Behinderteneinrichtung der Diakonie in Lemgo] .
QUELLE: »Reden ehemaliger Heimkinder vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages im Dezember 2006« @https://www.kinderheim-koeln-suelz.de/pdf_dokumente/berichte_ehemaliger.pdf- Das Ehemalige Heimkind Wolfgang Focke berichtet, wie wiedergeben auf SEITE 41 (digitale Seiten-Kennzeichnung) in diesem 48-seitigen PDF-Dokument:
Zitat. [ … ] ein neue Verlegung [ in eine andereErziehungseinrichtung]. Diesmal ging’snach Eben-Ezer in Lemgo. Eben-Ezer war eine[diakonische]Einrichtung für Geisteskranke, Körperbehinderte, aber zu der Zeit mehr mit Schwachsinn Befallene. Man [nannte] uns auch „Schwachsinnige“ oder „Pfleglinge“. Die beiden Brüder [Diakone], die mich dahin gefahren hatten – die Behinderten rückten ein von der Arbeit, es war Mittagpause – und sie sagten zu mir: „Mein Gott, wo haben die dich bloß hingebracht [bzw. „verfrachtet“ ]?“. Die beiden Brüder [Diakone] waren erstaunt beim Anblick dieser Leute. Ich bekam Angst, die beiden [Diakone] konnten wieder wegfahren, ich musste in Zukunft unter diesen Leuten leben. Aberauch hier musste ich jeden Tag, den der Herrgott geschaffen hatte,8 Stunden lang arbeiten. Denndie Diakonie Eben-Ezerwar ja im Aufbau,dazu gehörte der „Meierhof“. Wenn wir in der Kolonne in den Meierhof einmarschierten, um zu arbeiten, fehlte nur noch eine Überschrift wie bei Adolf Hitler.„Arbeit macht frei“Die Erziehungsmethoden standen den von Adolf Hitler in nichts nach. „Was uns nicht weich macht, macht uns hart!“Der einzige Unterschied war hier,es geschah alles im Namen Gottes, der Nächstenliebe und der Diakonie. Um noch einmal kurz den Ablauf der Arbeit zu schildern. Im Sommer 8 Stunden Landwirtschaft auf dem„Meierhof“. Im Herbst im Steinbruch mit primitiven Mitteln, 10 kg Hammer von Hand betrieben, Brechstange, Eisenkeile. Wir mussten große Felsbrocken aus der Wand brechen, andere mussten sie zu Schotter verarbeiten, sie wurden dann mit dem Trecker vom Meierhof abgeholtIch vermute einmal, es waren die Straßenunterlagen für die Straßen zwischen Neu-Eben-Ezer, Meierhof und Lurheide. .
Ab 1949 war der bekannte Arzt Max Otto Bruker Ärztlicher Leiter derAnstalt Eben-Ezer[Erziehungsanstalt / Irrenanstalt].
Mit dem Bau des „Meierhofes“ auf der neu erworbenen Fläche im Jahr 1950 vollzog sich ein Wandel in der räumlichen Orientierung Eben-Ezers. Die Grundsteinlegung für den Standort „Neu Eben-Ezer“ fand im Jahr 1957 statt. Hier befindet sich bis heute der Hauptstandort der Stiftung[bzw.der Anstalt / Ider Irrenanstalt]. Mit dem Umzug, der in den 60er Jahren begann, sollte ursprünglich die Auflösung des Standortes „Alt Eben-Ezer“ an der Lageschen Straße verbunden sein. Dies wurde jedoch aufgrund von weiterhin hohem Kapazitätsbedarf verworfen und der Standort ist der Stiftung[bzw.der Anstalt / der Irrenanstalt]bis heute erhalten geblieben. .
. ● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
Anscheinendirgendwo auf dem Zeilberg in Voccawind ist irgendwann mal eineInformationstafelangebracht wordenmit folgender Information ( Wer diese Informationstafel hergestellt hat und angebracht hat und wann sie erstmalig angebracht wurde, und genau wo sie sich befindet, ist nicht gewiss. ----- Die Begriffe „Zwangsarbeit“ und „Zwangsarbeiter“ erscheinen natürlich auch nicht auf dieser Informationstafel; ob diese Informationstafel überhaupt noch irgenwo steht ist ebenso nicht gewiss. ) :
Zitat. [MM: Auf dieser Informationstafel existiert folgendes Foto:]
»So sah das Zöglingsheim auf dem Zeilberg im Jahr 1955 aus.Heute steht an gleicher Stelle ein modernes, den pädagogischen Erfordernissen entsprechendes Pflegezentrum für Menschen mit seelischer Behinderung. – Fotos: Schmidt«
[MM: Auf dieser Informationstafel existiert folgendes Foto:]
»1952enstand diesesBild auf dem Zeilberg in Voccawind,wo die Zöglinge arbeitetenundvom Diakonischen Werk christlich unterwiesen wurden.Für viele bedeutete dies ein erstes Zuhauseund viele kamen später wieder als Gäste dorthin zurück. Links [im Foto] der „Pionier“ Heimleiter Heinrich Pietzsch.«
[MM: Auf dieser Informationstafel existiert folgendes Foto:]
[Kaiserzeit:Arbeitsausbeutung: Zwangsarbeit im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg- MM] [Dritte Reich:Arbeitsausbeutung:Zwangsarbeit im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg- MM] [Bundesrepublik:Arbeitsausbeutung: Zwangsarbeit im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg- MM] »1915 als Kriegsgefangenenlager gebaut; dann als Kantine genutzt. Ab 1940 wieder Kriegsgefangenenlager bis 1945.Ab 1948 wurde es als Erziehungsheim betrieben. Untergebracht waren bis zu 70 Jugendliche, die im Steinbruch arbeiten mussten.«
[ Nachrichten aus der lokalen Presse – Name der Veröffentlichung ungewiss - MM]
21.10.1954
Seite 16 - Nr. 166
[Nachrichtenbericht mit zwei weiteren dazugehörigen Fotos der Basaltsteinbrucharbeit / Zwangsarbeit auf dem Zeilberg in Voccawind in den 1950er Jahren- MM]
Aus dem Baunach-, Itz- und Maingrunde mit Umgebung
Zehn Zöglinge flohen aus Voccawind
Landpolizei konnte drei fassen – sieben sind noch frei.
Voccawind (Ur). Einen Rekord an Fluchtversuchen der Zöglinge meldete am Dienstag das Erziehungsheim Voccawind. In der Nacht vom Dienstag haben nicht weniger als zehn Insassen die Flucht ergriffen. Im Laufe der Nacht tauchten fünf entflohene Zöglinge in der Kreisstadt Ebern auf.
Bis zum Dienstagabend war es der Landpolizei gelungen, drei Zöglinge wieder festzusetzen und in das Erziehungsheim zurückzubringen. Von den restlichen sieben Flüchtlingen fehlt bisher jede Spur. Einen entwichenen Fürsorgezögling des Erziehungsheims Voccawind konnte am Dienstagmorgen ein Ebener Stadtbewohner aus seinem Versteck ausstöbern, als er mit seinme Kraftwagen in die Garage fuhr. Als der Kraftwagenbesitzer mit dem Zögling ein Gespräch begann, gesellten sich schließlich vier weitere Ausreißer hinzu. Es stellte sich heraus, daß die fünf Jugendlichen am Montagabend aus dem Erziehungsheim in Voccawind entwichen waren. Während der nacht waren sie inzwischen bis Ebern gekommen. Der Eberner Bürger redete den Ausreißern zunächst gut zu, doch wieder freiwillig nach Voccawind zurückzukehren, da sie doch bald von der Polizei aufgegriffen würden. Schließlich siegten in der Gruppe doch diejenigen, die ihre Flucht fortsetzen wollten. Der Betreffende sah keine Möglichkeit, zunächst die Jugendlichen zurückzuhalten. Er verständigte jedoch sofort telefonisch die Polizei, der es jedoch nicht gelang, im Laufe der Morgenstunden noch einen der Fürsorgezöglinge wieder einzufangen. .
Ich selbst weiß nur von dieser Informationstafel aus privater Information. Ich habe bisher nichts diesbezügliches auf irgend eine Weise irgendwo im Internet finden können. – Und jedes Wort, dass / Und jede Zeile, die hier in diesem Beitrag in eckigen Klammern steht ist auch nicht auf dieser Informationstafel zu finden.